10 Jahre Herz-Thorax-Zentrum am Klinikum Fulda
Mit der Gründung des Herz-Thorax-Zentrums hat das Klinikum Fulda vor zehn Jahren neue Wege in der ganzheitlichen und zukunftsorientierten Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Herz-, Gefäß- und Lungenerkrankungen beschritten und damit der zunehmende Spezialisierung der Herz-, Gefäß- und Lungenmedizin durch eine Vernetzung der entsprechenden Spezialisten am Klinikum Fulda Rechnung getragen.
Die Teams aus internistischen und chirurgischen Kliniken bieten gemeinsam alle modernen Behandlungsmöglichkeiten der Maximalversorgung an. Gleichzeitig sind im Zentrum auch die zunehmend älter werdenden Patienten, bei denen auch mehrere andere Organsysteme gleichzeitig erkrankt sind, gut versorgt. „Die mehr als 20 beteiligten Kliniken und Fachdisziplinen des Klinikums zeigen, wie eine hohe Spezialisierung mit einer gesamtheitlichen Behandlung jedes einzelnen Patienten einhergehen kann. Das ist nur in einem großen Klinikum möglich,“ erläutert Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstands am Klinikum Fulda, die Idee hinter dem Herz-Thorax-Zentrum.
Medizin aus einer Hand – der Mensch im Mittelpunkt
Die Vision für das Zentrum hatten Prof. Dr. Volker Schächinger (Direktor Medizinischen Klinik I, Kardiologie) und Prof. Dr. Hilmar Dörge (Direktor Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie) entwickelt. Wesentliche Bausteine sind die räumliche Nähe der Spezialisten, die sich so auf kurzem Wege – z.B. auf der gemeinsamen Wachstation – austauschen können, ein innovatives Termin- und Bettenmanagement, das die Abläufe für den Patienten optimiert und die gemeinsamen Konferenzen zur individuellen Entscheidungsfindung im Team aller an der Behandlung beteiligten Disziplinen. „Sowohl unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als auch die medizinische Technik sind dabei immer auf dem neuesten Stand,“ so Schächinger.
Herzmedizin – Gefäßmedizin – Lungenmedizin
Fachlich hat sich das Zentrum in den letzten 10 Jahren über die Herzmedizin hinaus erweitert. Bereits 2014 wurde die neu geschaffene Medizinischen Klinik V (Pneumologie) mit Direktor Prof. Dr. Philipp Markart integriert. Innerhalb der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie wurde die Abteilung für Thoraxchirurgie unter Leitung von Dr. Bora Kosan etabliert. „Gemeinsam haben wir die besten Voraussetzungen für die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen wie beispielsweise COPD/Lungenemphysem Lungenfibrose und Lungenkrebs, wobei wir innovative und insbesondere minimal-invasive Verfahren einsetzen“, resümieren die Lungenspezialisten Markart und Kosan, die das TÜV Siegel „Lungenkrebszentrum nach ISO 9001: 2015“ und über eine erfolgreiche Strukturprüfung zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion vorweisen können.
Die Klinik für Gefäßchirurgie komplettierte das chirurgische Spektrum in der Gefäßmedizin. „Eingebunden in das Herz-Thorax-Zentrum profitieren wir mit unserem Dialyseshunt-Referenzzentrum und Schwerpunkt Aorten-Erkrankungen insbesondere von den Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit am Klinikum“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Richard Kellersmann (Direktor Klinik für Gefäßchirurgie).
Vorreiter für die Gesundheitsversorgung von morgen
Innovationen in medizinischen Verfahren und Strukturen haben das Herz-Thorax-Zentrum in den zurückliegenden Jahren stetig vorangebracht: „Unsere Herzchirurgie ist ganz auf minimal-invasive Verfahren ausgerichtet, die in meisten Fällen ohne ein Aufsägen des Brustbeines – selbst bei umfassenden koronaren Bypass-Operationen – auskommt,“ so Prof. Dörge. Seine Klinik ist dabei international führend.
Als zertifizierte Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz (Herzschwäche) bietet die Herzmedizin alle modernen interventionellen Verfahren für die koronare Herzkrankheit (Herzkatheter) und Herzklappenerkrankungen (z.B. TAVI) sowie eine Intensivmedizin der Maximalversorgung. Seit der Etablierung der Abteilung für Elektrophysiologie im Jahre 2016 (Leiter: Dr. Joachim Krug) in der Medizinischen Klinik I (Kardiologie) ist mit der Behandlung von Herzrhythmusstörungen ein weiterer Schwerpunkt des Zentrums entstanden.
Für die Gesundheitsversorgung von morgen wird eine Vernetzung zwischen den Sektoren von Krankenhäusern und niedergelassenen Praxen immer wichtiger. „Mit dem Herzinsuffizienz-Netzwerk Osthessen haben wir gemeinsam mit den kardiologischen und hausärztlichen Partnern aus der Niederlassung und den umliegenden Krankenhäusern die Voraussetzung geschaffen, regionale Gesundheitsversorgung gesamtheitlich zu denken und umzusetzen“, erläutert Prof. Schächinger. Damit hat das Herz-Thorax-Zentrum die in der geplanten Strukturreform des Gesundheitswesens vorgesehene Zentrenbildung und die Vernetzung aller Akteure einer Region bereits etabliert und ist auch damit bestens gerüstet für die nächsten 10 Jahre.