Nach der Operation
Mit der Operation ist die Behandlung Ihrer Prostataerkrankung noch nicht abgeschlossen. Es sind ggf. weitere unterstützende Therapiemaßnahmen notwendig, deren Art sich nach den Untersuchungsergebnissen am Tumorgewebe richtet. Aus dem bei der Operation entnommenen Gewebe wird das individuelle Tumorstadium durch die Pathologen bestimmt. Dies sind zum einen der Lymphknotenstatus, d.h. die Information ob und wie viele Lymphknoten befallen sind und zum anderen die Frage der lokalen Tumorausdehnung innerhalb der Prostata. Alles zusammen ergibt eine Tumorklassifikation, ausgedrückt durch die TNM-Klassifikation. Zum anderen wird der Differenzierungsgrad des Prostatakrebses anhand des Gleason-Musters bestimmt. Bei aggressiven Tumoren (Gleason-Score > 6) oder hohen PSA-Werten (> 10 micg/l) geben weitere Untersuchungen Auskunft über mögliche Absiedlungen (Metastasen) außerhalb der Prostata.
Zum Einsatz können kommen:
- Knochenszintigraphie
- Computertomographie oder Kernspintomographie
- Cholin-PET
- Operative Entfernung von Lymphknoten zur mikroskopischen Untersuchung (z. B. nach perinealer radikaler Prostatektomie oder vor Strahlentherapie)
Diese Untersuchungen können erfreulicherweise meist das Vorhandensein von Tochtergeschwülsten ausschließen. Wenn alle Befunde einschließlich der intraoperativen Befunde vorliegen, werden diese in unserer wöchentlichen Tumorkonferenz im Rahmen des Prostatazentrums besprochen und eine weitere individuelle Therapie festgelegt. Alle Fachleute, die an der Diagnosestellung, der Operation, den weiteren Untersuchungen und Therapiemaßnahmen beteiligt sind, besprechen die Befunde miteinander. Die Therapie ist somit ganz speziell auf Ihre Situation und die bei Ihnen vorliegende Tumoreigenart abgestimmt. Sollte die weitere Therapie über die PSA-gesteuerte Nachsorge hinausgehen, so wird von uns während des stationären Aufenthaltes ein definitives Therapiekonzept festgelegt, welches Sie dann zusammen mit Ihrem einweisenden Urologen besprechen können, der Sie dann nach abgeschlossener Reha-Maßnahme entsprechend betreut.