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Die neue geschützte Station der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie offiziell eröffnet

Aktuelles
23.08.2023
Dr. Hilliard Eröffnung 1 Ost Pressefoto

Es ist ein weiterer bedeutender Schritt der Weiterentwicklung des Klinikums Fulda: Nach rund zweijähriger Planung und Bauzeit wird die geschützte „Station 1 Ost“ der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum Fulda offiziell eröffnet. Klinik-Direktorin Dr. Solveigh Hilliard und ihr Team haben vorab einen exklusiven Einblick gewährt und die neue Station präsentiert.

„Die „Station 1 Ost“ der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist eine geschützte und beschützende Station für Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung sich selbst oder andere gefährden. „Die Station mit über 16 Therapieplätzen wird daher geschlossen geführt“, so Dr. Hilliard. Zu den Erkrankungsbildern die mit Eigengefährdung und / oder Fremdgefährdung einhergehen, gehören meist schwerste Erkrankungen aus dem Kreis der Schizophrenien, der affektiven Psychosen, wie z.B. die Bipolare Störung mit manischen und depressiven Auslenkungen, „Die Behandlung auf der geschützten Station kann freiwillig – also mit Einverständnis der Patienten – oder gegen den eigenen Willen mit einem Unterbringungsbeschluss nach PsychKHG (Psychisch Kranke-Hilfen-Gesetz) oder BGB (Bürgerliches Gesetzbuch – Betreuungsrecht) erfolgen. Die Unterbringung erfolgt nach Antrag durch das Gericht.“

„Für die Ausstattung einer solchen Station sind gemäß den Vorgaben des PsychKHG bestimmte Voraussetzung zu erfüllen. Diese baulichen Vorgaben und Auflagen wurden im Rahmen des kompletten Umbaus der Station vorbildlich umgesetzt“, erläuterte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda. Menzel weiter: „Gesetzlich gefordert waren u.a. ein Überwachungsbereich und eine neue Schleuse am Ein- bzw. Ausgang, denn der ehemalige Eingangsbereich der Station entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen einer geschützten Station. Auch ein sog. Geschützter Raum wird vom PsychKHG gefordert.“ Hier wurde nach neuesten Standards ein Time-Out-Raum geschaffen. Dabei handelt es sich um ein reizarmes Zimmer mit weich gepolsterten Wänden, in dem die Patienten frühzeitig zur Ruhe finden sollen. Zusätzlich wurde dieser besondere Raum mit einem Medienmodul versehen, was den Patienten helfen kann, Aggressionen zu lindern und die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Der Raum ist freundlich und ansprechend gestaltet, mit angenehmen Farben, Licht und Musik. Er verfügt über weich gepolsterte Liegefläche und Sitzmöglichkeit und eine Multimediawand.

„Der Time-Out-Raum ist jedoch kein Ort der Isolation oder Bestrafung, sondern ein Ort der Sicherheit und Unterstützung. Die Patientinnen und Patienten, die den Raum freiwillig nutzen können jederzeit den Raum verlassen oder Kontakt mit dem Pflegepersonal aufnehmen,“ so Hilliard weiter: „Der Time-Out-Raum soll helfen, Zwangsmaßnahmen, welche nur im äußersten Notfall und unter strengen Voraussetzungen angewendet werden dürfen, zu minimieren. Er soll dazu beitragen, die Selbstbestimmung und Würde der Patientinnen und Patienten zu wahren und er soll ihnen helfen, sich zu beruhigen, zu entspannen und wieder Kontrolle über ihre Gefühle zu erlangen.“

„Weiterhin wurde ein neuer freundlich gestalteter Überwachungsbereich geschaffen“, ergänzte Innenarchitektin Dipl. Ing. Britta Ipsen, „in dem sich drei Zimmer (teilweise mit WC) – und ein großes behindertenfreundliches Bad befinden. Jedes Überwachungszimmer ist von dem neuen großzügig gestalteten Pflege-Stützpunkt einsehbar und zusätzlich mit Videofunktion ausgestattet. Die Farbengestaltung in blau-gelb soll an Sonne und Strand erinnern.“

„Eine besondere bauliche Herausforderung bestand bei der Neuinstallation der neuen Lüftungsanlage durch die unteren Stockwerke des Psychiatriegebäudes – bei laufendem Betrieb“, erklärte Peter Neidhardt, Geschäftsbereichsleiter Bau/Technik. „Die Kernbohrungen waren durch das ganze Haus zu hören.“ Zudem erfolgte eine komplette Elektroneuinstallation und Komplettsanierung der Bäder. Alle Patientenzimmer wurden darüber hinaus mit Kühldecken versehen. „Bei der Einrichtung, Ausstattung und Beleuchtung der einzelnen Räume wurde bewusst darauf geachtet, dass die Station eine freundlich helle, beruhigende Ausstrahlung und Atmosphäre erhält. Besonders bei der Inneneinrichtung musste bei jedem Detail, z.B. bei Verwendung von Haken an den Wänden, darauf geachtet werden, dass alle Sicherheitsstandards berücksichtigt wurden“, so Ipsen.
„Wir freuen uns über die gelungene Sanierung, die uns das Arbeiten in diesem anspruchsvollen Bereich der Psychiatrie erleichtern wird,“ sagte Dr. Hilliard zum Abschluss.

 

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