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Glaskörper- und Netzhautchirurgie

Bei Erkrankungen der Netzhaut und des Glaskörpers verwenden wir ausschließlich minimal invasive (gewebeschonende) Instrumente und OP-Verfahren, die eine rasche und schmerzfreie Erholung deutlich begünstigen. Die Eingriffe werden in lokaler Betäubung, bei Bedarf auch im Dämmerschlaf (Analgosedierung) oder in Vollnarkose, durchgeführt.

Unsere Ärzte wenden moderne Verfahren der nahtfreien minimal invasiven Glaskörper- und Netzhautchirurgie an.

Große Makulalöcher:
Dies sind Makulaforamina, die einen Durchmesser von mehr als 400 Mikrometern haben und in der Regel schwieriger zu reparieren sind. Sie erfordern oft einen umfangreicheren chirurgischen Ansatz, wie z. B. die Technik des umgekehrten ILM-Lappens (Inverted Internal Limiting Membrane).
Die Technik der invertierten inneren Begrenzungsmembran (Internal Limiting Membrane = ILM) ist ein chirurgischer Ansatz, der zur Reparatur großer oder komplexer Makulalöcher verwendet wird. Dabei wird ein invertierter ILM-Lappen angelegt, d. h. ein dünnes Stück der Membrana limitans interna, das von der Netzhaut abgezogen und über das Makulaforamen gestülpt wird. Die ILM ist eine dünne Gewebeschicht, die zwischen dem Glaskörper und der Netzhaut liegt und von der man annimmt, dass sie bei der Entstehung von Makulalöchern eine Rolle spielt. Durch Umstülpen des ILM-Lappens über das Makulaloch kann der Chirurg ein Gerüst schaffen, das die darüber liegende Netzhaut stützt und den Verschluss des Lochs fördert.
Um die Technik des umgekehrten ILM-Lappens durchzuführen, führt der Chirurg zunächst eine Pars-plana-Vitrektomie durch, um den Glaskörper und alle Trümmer zu entfernen, die die Sicht auf das Makulaforamen behindern könnten. Anschließend verwendet der Chirurg mikrochirurgische Instrumente wie Pinzetten und Scheren, um die ILM vorsichtig von der Netzhaut abzulösen. Sobald der ILM-Lappen angelegt ist, wird er über das Makulaforamen gestülpt und mit Hilfe von Luft- oder Gastamponade fixiert. Die Luft- oder Gastamponade hilft, den ILM-Lappen an seinem Platz zu halten und verhindert, dass sich die Netzhaut ablöst.
Nach der Operation muss der Patient eine bestimmte Kopfhaltung für eine gewisse Zeit beibehalten, damit die Luft- oder Gastamponade das Makulaforamen wirksam abdichten kann. In den meisten Fällen beginnt sich das Loch innerhalb weniger Tage nach der Operation zu schließen, auch wenn es einige Wochen oder Monate dauern kann, bis das Sehvermögen vollständig wiederhergestellt ist.

Wasserkissen-Technik bei großen Makulaforamen
Eine der Erkrankungen, die mit der Pars-plana-Vitrektomie behandelt werden können, ist ein persistierendes großes Makulaforamen (PMF), d. h. ein Makulaforamen, welches sich spontan gebildet hat und schon lange besteht, oder sich nach einer ersten vitreoretinalen Operation nicht schließt oder abheilt. PMFs haben in der Regel einen Durchmesser von mehr als 400 Mikrometern.

PMFs werden häufig durch Adhäsionen zwischen der Netzhaut und dem darunter liegenden Gewebe verursacht, die verhindern können, dass die Netzhaut ordnungsgemäß über dem Makulaforamen verheilt. Um diese Verklebungen zu lösen und den Verschluss der PMF zu fördern, muss der Chirurg eine Vitrektomie durchführen und subretinale Flüssigkeit in den betroffenen Bereich einbringen.

Während des Eingriffs macht der Chirurg kleine Schnitte in der Pars plana, dem Teil des Auges, der sich in der Nähe der Linse befindet, und führt mikrochirurgische Instrumente wie Pinzetten und Scheren in das Auge ein. Mit diesen Instrumenten entfernt der Chirurg dann den Glaskörper.

Sobald der Glaskörper entfernt ist, kann der Chirurg eine kleine Menge subretinaler Flüssigkeit in den Raum zwischen der Netzhaut und dem darunter liegenden Gewebe injizieren. Die subretinale Flüssigkeit wird durch eine kleine Öffnung in der Netzhaut, injiziert. Die subretinale Flüssigkeit trägt dazu bei, die Verklebungen zwischen der Netzhaut und dem darunter liegenden Gewebe zu lösen, so dass die Netzhaut ordnungsgemäß über der PMH heilen kann. Nach der Operation ist eine spezielle Lagerung einzuhalten.

In manchen Fällen muss der Chirurg auch zusätzliche vitreoretinale Eingriffe vornehmen, wie z. B. die Technik des umgekehrten ILM-Lappens (Inverted Internal Limiting Membrane), um den Verschluss der PMF zu unterstützen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Erfolg der Operation und die Wiederherstellung des Sehvermögens von der Größe und Lage der PMF abhängen. In den meisten Fällen beginnt sich der PMF innerhalb weniger Tage nach dem Eingriff zu schließen, obwohl es mehrere Wochen oder Monate dauern kann, bis das Sehvermögen vollständig wiederhergestellt ist.
Erfahrene Chirurgen am Klinikum Fulda führen diesen Eingriff routiniert durch.

 

Amnionmembran zur Schließung eines Makulaforamens
Die Verwendung einer menschlichen Amnionmembran zur Schließung eines Makulaforamens ist eine chirurgische Technik, bei der eine dünne Gewebeschicht, die sogenannte Amnionmembran, aus der inneren Auskleidung der menschlichen Plazenta auf die Netzhaut des Auges transplantiert wird. Die Amnionmembran ist eine schützende Gewebeschicht, die reich an Wachstumsfaktoren, extrazellulären Matrixproteinen und anderen Substanzen ist, die die Heilung und Reparatur von Gewebe fördern.

Nach der Entfernung des Glaskörpers und der Vorbereitung des Makulaforamens für die Reparatur legt der Chirurg die Amnionmembran vorsichtig über das Loch und fixiert sie mit Hilfe einer Luft- oder Gastamponade. Die Luft- oder Gastamponade hilft, die Amnionmembran an ihrem Platz zu halten und verhindert, dass sich die Netzhaut ablöst.

Nach der Operation muss der Patient eine bestimmte Kopfhaltung für eine gewisse Zeit beizubehalten, damit die Luft- oder Gastamponade das Makulaforamen wirksam abdichten kann. Zur Überwachung des Heilungsprozesses und zur Beurteilung der Wiederherstellung des Sehvermögens wird der Patient zu Nachuntersuchungen einbestellt.

Die Verwendung einer menschlichen Amnionmembran zum Verschließen eines Makulaforamens kann insbesondere bei Patienten mit einem persistierendem Makulaformaen oder bei hoher Myopie, d. h. starker Kurzsichtigkeit, von Vorteil sein. In diesen Fällen können die in der Amnionmembran enthaltenen Wachstumsfaktoren und extrazellulären Matrixproteine dazu beitragen, den Verschluss des Makulaforamens zu fördern und das Sehvermögen zu verbessern.

Neben der Verwendung einer menschlichen Amnionmembran kann der Chirurg auch die OCT-Angiographie, ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, einsetzen, um den Heilungsprozess zu überwachen und den Verschluss des Makulaforamens zu beurteilen. Bei der OCT-Angiographie werden mit Hilfe von Lichtwellen detaillierte Bilder der Netzhaut und der sie versorgenden Blutgefäße erstellt, so dass der Chirurg die Gesundheit der Netzhaut und den Verschluss der Makula-Region beurteilen kann.

 

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