Tränenwegsendoskopie
Die Tränenwegsendoskopie, auch Dakryoendoskopie genannt, ist ein modernes, mikroinvasives Verfahren zur Diagnose und Behandlung von Tränenwegsproblemen. Dank der Entwicklung dieses Verfahrens können wir nun direkt in die Tränenkanäle hineinschauen und notwendige Eingriffe vornehmen, ohne Schnitte oder Röntgenuntersuchung..
Technik und Ablauf
Bei der Tränenwegsendoskopie wird ein flexibler, extrem dünner Schlauch mit einem Durchmesser von nur etwa 0,8 bis 1 Millimeter durch den Lidrand in den Tränenkanal eingeführt. Dieses Endoskop enthält eine Videokamera, eine Beleuchtungseinheit und einen Arbeitskanal. Damit können wir das Innere des Tränenkanals auf einem Monitor sichtbar machen und präzise Eingriffe vornehmen.
Mikrodrill-Dakryoplastik
Eine Besonderheit der Tränenwegsendoskopie ist der Einsatz des Mikrodrills. Mit einem Durchmesser von nur 0,3 Millimetern können mit dem Mikrodrill Hindernisse wie Stenosen, Häutchen, Falten, Polypen und sogar Tränensteine schonend entfernt werden. Diese Methode ist besonders schonend und hinterlässt keine Narben.
Anwendungsgebiete
Die Tränenwegsendoskopie eignet sich hervorragend zur Behandlung verschiedener Probleme der Tränenwege. Sie wird vor allem bei kurzen Verengungen eingesetzt. Durch den Arbeitskanal des Endoskops können Entzündungen behandelt, Verstopfungen beseitigt und Tränenwegssteine entfernt werden.
Vorteile des Verfahrens
Die Methode bietet gegenüber herkömmlichen chirurgischen Verfahren zahlreiche Vorteile. Dazu gehören eine kürzere Operationsdauer, eine geringere Komplikationsrate und ein allgemein verbessertes Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten. Nach der Operation wird häufig ein Silikonschlauch eingesetzt, um den Tränenkanal offen zu halten, der nach einigen Monaten wieder entfernt wird.
Innovative Behandlungsmethoden
Bei verschlossenen Tränenwegen bieten wir neben der klassischen Operation auch moderne, minimal-invasive Methoden an. Mit der Tränenwegsendoskopie können wir Verengungen vor dem Tränensack endoskopisch sondieren und aufdehnen oder aufbohren, so dass größere Umgehungsoperationen vermieden werden können.
Nachsorge
In der Nachsorge wird häufig eine Schiene in den Tränenkanal eingelegt, um diesen offen zu halten. Dies kann durch eine Tubusintubation oder eine endonasale Intubation erfolgen, bei der ein Silikonschlauch für einige Monate eingelegt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tränenwegsendoskopie eine effektive, sichere und schonende Möglichkeit zur Diagnose und Behandlung von Tränenwegserkrankungen darstellt, die sich insbesondere durch ihre minimalinvasive Technik und die Möglichkeit der präzisen Behandlung von Verengungen und Blockaden auszeichnet.