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Augenklinik implantiert Mini-Teleskoplinse und bietet Patienten neue Sehschärfe

Aktuelles
14.02.2025
Dr. Ladewig 6937

Ein Mini-Teleskop hilft Patienten mit trockener altersbedingter Makuladegeneration, die das scharfe Sehen beeinträchtigt, ihre Selbständigkeit im Alltag länger zu erhalten: Das Ärzteteam der Augenklinik des Klinikums Fulda unter der Leitung von Direktor Dr. Markus Ladewig hat erstmals erfolgreich eine Mini-Teleskoplinse in das Auge eines Patienten implantiert. Das Implantat ersetzt die körpereigene Linse und verbessert die Lesefähigkeit. Dieses innovative Verfahren, das nur von wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland angeboten wird, eröffnet Patienten in der Spätphase der trockenen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) neue Hoffnung die Lesefähigkeit zurückzubekommen – und somit ein selbstständigeres Leben.

„An trockener altersbedingten Makuladegeneration leiden insbesondere Menschen im höhe-ren Alter, also über 70-Jährige“, so Dr. Ladewig. „Die Betroffenen erfahren einen schleichenden Verlust der Sehkraft. Irgendwann sehen sie beim Fokussieren nur noch einen unscharfen dunklen Fleck. Ihr Sehfeld verringert sich zunehmend und sie können ohne Lupe nicht mehr lesen, können keine Verkehrsschilder oder gar das Gesicht ihres Gegenübers erkennen“, so Ladewig weiter. Für die Patienten bedeutet dies eine enorme Einschränkung – auch in ihrer Selbstständigkeit. Die Mini-Teleskoplinse, auch bekannt als „Samsara-Linse“, vergrößert das Netzhautbild 2,7-fach und gleicht den zentralen Sehverlust aus, der durch die AMD verursacht wird. Dadurch werden die Auswirkungen des AMD-bedingten „blinden Flecks“ im Zentrum des Gesichtsfelds verringert und Patienten können Bilder sehen, die zuvor möglicherweise nicht erkennbar waren.

Wie erfolgt die Behandlung?
„Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Augenärzten spielt eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung geeigneter Patienten für die Behandlung mit der Mini-Teleskoplinse,“ so Ladewig, „sie sind oft die ersten Ansprechpartner für Menschen mit Sehproblemen und können durch ihre gründliche Untersuchung feststellen, ob die Mini-Teleskoplinse eine geeignete Option ist.“ Bei Überweisung in die Augenklinik des Klinikums Fulda prüfen die Experten die Krankenge-schichte des Patienten. Mit Hilfe eines externen, tragbaren Teleskop-Simulators wird an-schließend simuliert, wie das Sehvermögen des Patienten auf das Mini-Teleskop-Verfahren reagieren könnte. Dabei werden Bilder im Geradeausblick vergrößert und auf unbeschädigte Abschnitte der Makula projiziert, wodurch die Auswirkungen des „blinden Flecks“ der AMD im zentralen Sehbereich reduziert werden. Die Implantation der Teleskoplinse ist unkompliziert und wird im Rahmen einer Kataraktoperation durchgeführt. Der chirurgische Eingriff umfasst die Entfernung des Grauen Stars und das Einsetzen des Miniaturteleskopgeräts. Nach der Operation werden die Patienten von dem Team der Augenklinik betreut und arbeiten mit Spezialisten für Sehschwäche zusammen. In sechs bis acht Sitzungen mit individuellen Übungen fin-den sie Unterstützung dabei, sich an ihre neue Sehkraft zu gewöhnen und diese zu nutzen. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, müssen sich Patienten auf den Rehabilitationsprozess einlassen.

Vorteile für den Patienten
Für Patienten bedeutet der Einsatz einer Miniatur-Teleskoplinse ein verbessertes Seh-vermögen um durchschnittlich drei bis vier Zeilen auf der Sehtafel und einer nachhaltig verbesserten Sehkraft auch nach fünf Jahren. Durch das Zurückgewinnen der visuellen Unabhängigkeit wird die Lebensqualität zurück-gewonnen. Die Patienten können mit Hilfe des Implantats im Zentrum ihres Gesichtsfelds wieder besser sehen und sind in der Lage, alltägliche Aufgaben wie Lesen, Fernsehen oder das Erkennen von Straßenschildern und Gesichtern leichter zu bewältigen.
Der erste Patient, der im Klinikum Fulda mit der Mini-Teleskoplinse behandelt wurde, zeigte bereits nach der Operation eine deutliche Verbesserung seiner Sehfähigkeit. „Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Eingriff und die positive Entwicklung unseres Patienten“, erklärt Dr. Ladewig. „Die Mini-Teleskoplinse“, so Ladewig weiter, „ist eine revolutionäre Technologie, die vielen Menschen mit AMD eine neue Lebensqualität ermöglichen kann.“

Das Klinikum Fulda plant, in Zukunft noch mehr Patienten diese innovative Behandlung anzubieten. „Wir möchten sicherstellen, dass möglichst viele Menschen, die von AMD betroffen sind, Zugang zu dieser Therapieoption erhalten“.

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