Welt-MS-Tag: Ein starkes Zeichen für Information, Austausch und Solidarität

Unter dem Motto „Tausend Gesichter und Deins: Leben mit MS“ lud das Klinikum Fulda gemeinsam mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Hessen anlässlich des 17. Welt-MS-Tages zu einer Informationsveranstaltung ein. In der Eingangshalle des Klinikums bot die Veranstaltung umfassende Einblicke in das Leben mit Multipler Sklerose (MS) und förderte den offenen Austausch zwischen Betroffenen, Fachleuten und Interessierten.
Der Welt-MS-Tag im Klinikum Fulda ist ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung für die Multiple Sklerose und zur Unterstützung derer, die mit ihr leben. In Deutschland leiden etwa 280.000 Menschen an MS.
Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda, begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher sowie Ehrengäste. „Multiple Sklerose ist eine komplexe und oft unsichtbare Erkrankung, die das Leben der Betroffenen tiefgreifend verändert. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein zu schärfen und den Menschen, die mit MS leben, eine Stimme zu geben“, betonte Menzel in seiner kurzen Eröffnungsrede. Einen besonderen Dank sprach er Prof. Dr. Tobias Neumann-Haefelin, dem Direktor der Klinik für Neurologie aus, dessen Team sich intensiv der Diagnostik und der Therapie von MS widmet. „Wir sind stolz darauf, eine so herausragende neurologische Abteilung zu haben, die mit viel Engagement für unsere Patientinnen und Patienten im Einsatz ist“, so Menzel weiter.
Prof. Dr. Dirk Breitmeier, Leiter des Fachbereichs Gesundheit des Landkreises Fulda, übermittelte die Grüße von Vize-Landrat Frederick Schmitt sowie Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Er hob die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Gesundheitsdiensten, Kliniken, Selbsthilfegruppen und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten hervor.
Als langjährige Organisatorin der Veranstaltung und selbst an MS erkrankt, erläuterte Tanja Stadler vom Landkreis Fulda ihre persönliche Perspektive und unterstrich die Wichtigkeit gemeinsamer Aufklärung und Unterstützung. Anknüpfend hieran würdigte Maja Litzenbauer für die DMSG Hessen das große Engagement des Klinikums Fulda und der regionalen Akteure als wertvollen Beitrag für die MS-Community in Hessen.
Zum Abschluss ging der Direktor der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Tobias Neumann-Haefelin, auf Diagnostik und Therapie der MS ein. Zudem freute er sich – wie in jedem Jahr – auf viele Begegnungen, denn die persönlichen Erfahrungen der Erkrankten trügen auch dazu bei, dass Ärztinnen und Ärzte den Umgang mit MS besser verstehen lernen.
Besuchern und Interessierten wurde ein vielfältiges Programm geboten: Neben umfassenden Informationen zur Multiplen Sklerose gab es Möglichkeiten zur Beratung, zu Gespräch & Austausch. An der „Fühlstraße“ konnten Besucher Symptome von Multiple Sklerose am eigenen Körper nachempfinden, beispielsweise Gangprobleme, Gleichgewichts- und Sehstörungen, Missempfindungen oder Taubheitsgefühle. Zudem konnte bei einer Fotoaktion ein einzigartiges Erinnerungsfoto erstellt und mitgenommen werden.
Was ist der Welt-MS-Tag?
Der Welt MS Tag ist ein internationaler Aktionstag, der jedes Jahr am 30. Mai stattfindet. Er soll die Aufmerksamkeit auf die Multiple Sklerose (MS) lenken, für Betroffene Solidarität zeigen und die Forschung fördern. Seit die „Multiple Sclerosis International Federation“ mit Beteiligung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) 2009 den Welt-MS-Tag ins Leben gerufen hat, beteiligen sich von Jahr zu Jahr mehr Menschen an den zahlreichen Aktionen und Kampagnen. Auch in Hessen ist der globale Aktionstag ein wichtiger Termin, um auf diese noch immer unheilbare Erkrankung und das Leben mit MS aufmerksam zu machen.
Was ist Multiple Sklerose?
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-neurologische, entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark) und ist auch als die Erkrankung mit den 1.000 Gesichtern bekannt, da sie sich in vielfältigen Symptomen äußern kann, z.B. in Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und anderen weitgehenden Beeinträchtigungen. In Deutschland leiden rund 280.000 Menschen an MS, davon vermutlich mehr als 28.000 in Hessen. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht bekannt. Sie ist nicht ansteckend. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS beitragen, ist ungewiss. Die Anzahl der Neuerkrankungen, gerade bei jungen Menschen, nimmt von Jahr zu Jahr stetig zu.
Die gute Nachricht: Heute kann MS frühzeitig günstig beeinflusst werden.
Die DMSG Hessen
Die DMSG, Landesverband Hessen e.V., ist eine Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Hessen, verfügt über 18 haupt- und über 500 ehrenamtliche Mitarbeitende, die sich für etwa 8000 bis 10.000 Betroffene einsetzen und 42 Selbsthilfegruppen und 36 MS-Treffs unterstützen. Ziel der Selbsthilfeorganisation ist die umfassende und individuelle Beratung MS-Betroffener und ihrer Angehörigen in psychosozialen, medizinischen, beruflichen und sozialrechtlichen Fragen. Auch Unterstützung bei der Organisation und Beantragung von pflegerischen Leistungen und Rehabilitation sowie die Begleitung MS-Betroffener und ihrer Angehörigen in allen Aspekten ihres sozialen Lebens gehört dazu.
www.dmsg-hessen.de
Das Spendenkonto der DMSG Hessen: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE17 2512 0510 0000 4040 40, BIC: BFSWDE33HAN
Foto: Klinikum Fulda/Mayleen Zentgraf