Spezielle Schmerztherapie
Ein akut einsetzender Schmerz (z.B. akuter Kopfschmerz oder Rückenschmerz) hat eine biologische Warnfunktion und weist zumeist auf das geschädigte Organ hin, so dass eine ad- äquate kausale oder symptomatische Behandlung eingeleitet werden kann (z.B. Feststellung eines Bandscheibenvorfalls bei akutem Rückenschmerz und anschließende Operation). Bilden sich die akut aufgetretenen Schmerzen nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen zurück, so droht die Chronifizierung der Schmerzen, d.h. der anfangs bestandene Schmerz hat seine ursprüngliche Leit- und Warnfunktion verloren, und es entwickelt sich eine eigenständige Schmerzkrankheit. Diese ist gekennzeichnet durch eine verminderte Lebensqualität der Patienten mit erheblichen negativen körperlichen, psychologischen, ökonomischen und sozialen Folgen. Es ist deshalb in der speziellen Schmerztherapie unsere Aufgabe, eine multidimensionale Therapieplanung vorzunehmen, die individuell diese Störungen berücksichtigt. Die Gefahr eines chronischen Schmerzsyndroms besteht immer dann, wenn es zu einer Nerven-schädigung kommt. Beispielhaft seien die folgenden Krankheitsbilder genannt: Postzosterische Neuralgie, Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz, Rückenschmerzen nach Bandscheibenoperationen, Stumpf- und Phantomschmerzen, Thalamusschmerzen (zentraler Schmerz nach Schlaganfall), Polyneuropathien bei Diabetes mellitus, bei Krebsleiden oder nach Chemotherapie. Neben einer spezifischen Pharmakotherapie führen wir folgende Verfahren durch:
- Nervenblockaden mit Lokalanästhetika
- CT-gesteuerte Facettenblockaden
- physikalische Therapie
- Elektrotherapie (TENS)
- Psychotherapie
- neurochirurgische Verfahren