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Darstellungen des Gefäßsystems (Angiografie)

Bereits in den 1920er Jahren gelang es, durch direkte Einspritzung von Kontrastmittel die hirnversorgenden Gefäße röntgenologisch sichtbar zu machen. In den vergangenen knapp 100 Jahren gab es hier enorme Fortschritte. Diese betreffen die Art der Kontrastmitteleinbringung ebenso, wie die Bilderzeugung und die Verträglichkeit der Kontrastmittel.

War es in der Anfangszeit der Angiografie noch notwendig, für die Einspritzung von Kontrastmittel die interessierenden Gefäße direkt mit einer Nadel zu punktieren, so geschieht dieses heute meistens bequem und sicher von der Leistenschlag­ader aus. Mit einem langen dünnen Schlauch, einem Katheter, lassen sich von der Leiste aus praktisch alle gewünschten Arterien über einen einzigen Zugang darstellen. Selten ist es nötig, einen anderen Zugang zu wählen wie beispielsweise die Halsschlagader oder eine Schlagader an der Ellenbeuge. Da die Gefäße eine sehr unterschiedliche Anatomie haben, müssen die Katheter unterschiedlichste Formen und Längen aufweisen, damit die Sondierung der Gefäßabgänge von der Leiste aus auch gelingt. Während des Eingriffs kann der Arzt die Position des Katheters auf dem Röntgenbild kontinuierlich unter Durchleuchtung beobachten. Dadurch ist aber nicht nur die rein diagnostische Gefäßdarstellung möglich, sondern man kann unter Röntgensicht winzige Instrumente und Implantate in die Kopf-Hals-Gefäße vorbringen, um dort therapeutische Eingriffe vorzunehmen (sogenannte interventionelle Neuroradiologie).

Im Kopf-Hals-Bereich und an der Wirbelsäule kommt es durch Knochen zu störenden Überlagerungen, die es erschweren, die dargestellten Gefäße abzugrenzen und von Knochen zu unterscheiden. Diesem Problem ist man durch die Subtraktionstechnik zu Leibe gerückt. Unmittelbar vor der Kontrastmittelinjektion fertigt man ein Leerbild an. Dieses wird dann vom Füllungsbild abgezogen, sodass nach der Subtraktion nur der kontrastierte Gefäßbaum übrig bleibt. Diese Subtraktionen mussten früher fotomechanisch und zeitaufwendig in der Dunkelkammer vorgenommen werden. Seit den frühen 1980er Jahren besorgt diese Arbeit ein leistungsfähiger Computer (digitale Subtraktionsangiografie, DSA).  Neuere Entwicklungen erlauben es sogar, die Röntgenröhre während der Kontrastmittelinjektion zu bewegen und dadurch ein dreidimensionales Bild herzustellen, ähnlich wie in der Computertomografie (siehe unten). Diese Technik heißt Rotationsangiografie.

Die Digitale Subtraktions-Angiografie (DSA) gilt als sogenanntes invasives Untersuchungsverfahren, weil sie nicht frei von Risiken ist. Daher wird man im Einzelfall stets zunächst weniger eingreifende, harmlosere Untersuchungsverfahren (Ultraschall, Computertomografie, CT Magnetresonztomografie, MRT, inklusive der CT-Angiografie und MR-Angiografie) vorziehen. Erst wenn diese die Fragestellung nicht beantworten können, greift man zur DSA. Natürlich müssen auch therapeutische Konsequenzen für den Patienten aus der DSA resultieren. Typische Fragestellung an die DSA sind in der Neuroradiologie die Suche nach Ursachen für eine Blutung, die Darstellung feiner Kurzschlussverbindungen (Fisteln) zwischen Arterien und Venen, die genaue Ausmessung von Gefäßen zur Vorbereitung von therapeutischen Eingriffen und nicht zuletzt die Klärung unklarer Befunde aus der nicht-invasiven Bildgebung.

Patientenvorbereitung: Rechtzeitige Patientenaufklärung, bei geplanten Eingriffen spätestens am Vortag. Bestimmung der Gerinnungswerte (INR, PTT, Thrombozytenzahl) und Nierenretentionswerte (Kreatinin). Plättchenhemmer und andere Blutverdünner sollten, müssen aber nicht zwingend abgesetzt werden. Eine Schilddrüsenüberfunktion muss ausgeschlossen sein.

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