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Erkrankungen des Blinddarms

Eine Appendizitis („Blinddarmentzündung“) ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Sie tritt vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen auf, ist aber in jedem Lebensalter möglich. Es handelt sich um eine der häufigsten Erkrankungen welche chirurgisch behandelt werden muss.

Anatomie

Unter dem „Blinddarm“ (Appendix vermiformis, kurz: Appendix) versteht man umgangssprachlich den Wurmfortsatz der am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm aus dem Dickdarm entspringt.

Blinddarmerkrankungen

Die Appendix kann sich entzünden. Eine Entzündung des Wurmfortsatzes, also die Blinddarmentzündung wird als Appendizitis bezeichnet. Eine Appendizitis kann bei einer leichteren Entzündung von selbst ausheilen. Bei immer wiederkehrenden Schmerzen im Unterbauch rechts aufgrund einer Appendizitis spricht man von einer chronisch-rezidivierenden (immer wiederkehrenden, chronischen) Appendizitis.

Eine akute Appendizitis zeigt sich mit klassischen Symptomen wie schneller Beginn, Schmerzen im Unterbauch rechts, Fieber, Übelkeit etc.. Eine Behandlung in der Klinik ist auf jeden Fall notwendig. In aller Regel ist eine Operation erforderlich da eine verschleppte, nicht operierte akute Blinddarmentzündung zu einem Durchbuch mit der Folge einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung führen kann. Es gibt daneben weitere, seltene Erkrankungen der Appendix, auch Tumoren müssen gelegentlich behandelt werden.

Moderne Diagnostik der Blinddarmentzündung

Die Diagnose einer akuten Appendizitis erfolgt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie durch eine gründliche körperliche Untersuchung. Oftmals ist es bereits hiermit möglich eine „Blinddarmentzündung“ sicher nachzuweisen. Ergänzend sind Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen sowie eine Ultraschalluntersuchung erforderlich. Im Zweifelsfall und zur Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist gelegentlich auch eine Computertomographie notwendig. Bei weiblichen Patienten kann eine gynäkologische Untersuchung sowie ein Schwangerschaftstest zur Diagnosesicherung sinnvoll sein.

Moderne operative Therapie der Appendizitis

Bei der Operation der „Blinddarmentzündung“ wird die Appendix komplett entfernt. Dies geschieht entweder über den typischen „Blinddarmschnitt“ im rechten Unterbauch oder aber, insbesondere bei der chronisch-rezidivierenden Appendizitis, in der minimal-invasiven Technik. Hierbei werden über kleine Hautschnitte eine Videokamera und sehr dünne Instrumente in die Bauchhöhle eingebracht und nach einer Bauchspiegelung die Appendix unter Kontrolle am Videomonitor mit diesen Instrumenten entfernt. Als Vorteil kommen hierbei die sehr kleinen Schnitte zum Tragen, diese können nach abgeschlossener Heilung fast unsichtbar sein.

Zum anderen erlaubt die Bauchspiegelung im Rahmen der Operation auch eine Kontrolle und ggf. Diagnose von Erkrankungen (z. T. auch simultane Behandlung) vieler anderer Organe im Bauchraum wie z.B. Dünndarm, Ovarien (Eierstöcke), etc.. Es ist auch der Ausschluss vieler anderer krankhafter Befunde im Bauchraum zuverlässig möglich. LINK Video MIC-Appendektomie

Nach der Operation

Die Erholung nach einer Blinddarmoperation verläuft in aller Regel sehr schnell, unsere Patienten können meist 3 – 5 Tage nach der Operation nach Hause entlassen werden. Eine besondere Diät ist dann nicht mehr erforderlich. Zur Vermeidung von Narbenbrüchen empfehlen die Experten der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie nach Operationen in der minimal- invasiven Technik körperliche Schonung für mindestens 14 Tage (bei der offenen Operation für etwa 6 Wochen) um Narbenbrüchen vorzubeugen.

Seltene Erkrankungen

Hierbei handelt es sich um sog. neuroendokrine Tumore (Karzinoid bis hin neuroendokrines Karzinom). In Abhängigkeit von der Größe des Tumors und bestimmten Veränderungen, die man nur mikroskopisch erkennen kann (Gefäßeinbruch von Tumorzellen u. a.), handelt es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor. In Abhängigkeit von dieser Festlegung erfolgt auch die Therapie abgestuft, grundsätzlich gilt: Bei gutartigen Formen reicht die Blinddarmentfernug, bei bösartigen Tumoren erfolgt die Therapie wie bei Dickdarmkrebs im Grimmdarm (Hemikolektomie rechts mit Entfernung der Lymphknoten). Im Anschluss an die Operation wird eine Nachbehandlung in aller Regel auf einer Normalstation durchgeführt. Es erfolgt dann:

  • Besprechung der feingeweblichen Untersuchung
  • Planung der weiteren Behandlung
  • Planung der Nachsorge
  • Planung einer Anschlussheilbehandlung
  • Familiengespräch

Sollten Sie Fragen haben, so setzen Sie sich mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchrirgie in Verbindung, am besten in einem persönlichen Gespräch, Telefon: (0661) 84-5611.

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