BPH (gutartige Prostatavergrößerung)
Bei operationsbedürftiger geringer bis mittelgradiger Prostatavergrößerung ist die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P, „Prostataabhobelung“ über die Harnröhre) der „Goldstandard“, bei der maximal effektiv und komplikationsarm alles störende Gewebe bis auf die Prostatakapsel entfernt werden kann (ca. 300 Eingriffe / Jahr). Nur noch bei sehr starker Prostatavergrößerung (>200 cm3) erfolgt die transvesikale Adenomenukleation, d.h. die Prostatateilentfernung über einen Bauchschnitt.
Da seit einigen Jahren auch für sehr große Vorsteherdrüsen endoskopische Therapieverfahren zur Verfügung stehen, bietet die Klinik für Urologie und Kinderurologie bei Patienten mit starker Prostatavergrößerung (100-180 cm3) die Entfernung der Prostata mit dem Holmiumlaser durch die Harnröhre an. Auf Grund der Lasertechnik kann der Katheter oft schon am 2.-3. postoperativen Tag entfernt werden. Nach initialer Erfahrung mit dem Thuliumlaser führen seit 2016 die Holmiumlaserenkukleation der Prostata mit vergleichbarem Erfolg durch. In erster Linie ersetzt diese Technik die transvesikale Adenomektomie per Bauchschnitt, die wir früher auch bei Vorsteherdrüsen von 80-150 g durchführen mussten. Prinzipiell ist diese Technik auch bei kleineren Prostatagrößen einsetzbar.
Mit der Einführung des 180 Watt XPS Greenlight-Lasers haben wir 2013 eine weitere Therapiemodalität bei gutartigen Prostatavergrößerungen eingeführt. Dabei wird die Prostata mit Hilfe des Greenlight-Lasers verdampft und dadurch das Blutungsrisiko auf ein Minimum reduziert. Diese Therapiemodalität eignet sich insbesondere für hoch antikoagulierte Patienten (Aspirin, Clopidogrel, MARCUMAR und andere orale Antikoagulantien), die auf keinen Fall ihre Antikoagulation absetzen dürfen. Bisher konnten wir > als 100 solcher Prostatalaserungen erfolgreich durchführen.