ABI-Serie Teil 7: Fortsetzung der Geschichte von Sandro Fuchs: „Ich empfinde, dass ich mehr verstehe“
Seit März 2018 haben wir Prof. Dr. Behr, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Fulda, in Interviews über die Auditorische Hirnstammimplantation (ABI) zu Wort kommen lassen. Im Teil 7 der ABI-Serie wurde über die Geschichte des Sandro Fuchs aus Einsiedeln aus der Schweiz berichtet, dem Anfang Februar 2018 in Fulda ein ABI implantiert worden war. Er hatte gut drei Monate später einen weiteren Termin zum Fitting, also zur Anpassung der Einstellung seines Prozessors. Claus Peter Müller von der Grün interviewte ihn:
Herr Fuchs, Sie hatten im Mai einen Termin zum „Fitting“ – zur abermaligen Einstellung – Ihres ABI….
Ja, am 14. Mai war eine weitere Einstellung. Die Einstellung war eigentlich nichts Spezielles. Wir versuchten, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Die Einstellung dauerte etwa zwei Stunden, und sie konnte das Resultat minimal verbessern. Jetzt muss ich mit der Fernbedienung meines ABI die drei dort gespeicherten Programme ausprobieren um herauszufinden, wie der Prozessor für mich am besten eingestellt ist. Auch die Lautstärke kann ich einstellen, damit es mir passt.
Wie gut hören Sie denn mittlerweile?
Wie gut ich höre, kann ich nicht sagen. Da ich nicht weiß, welche Töne tatsächlich auf mein Ohr treffen, kann ich nicht beurteilen, wie gut ich diese höre.
Können Sie erkennbare Fortschritte schildern?
Bei der letzten Einstellung wurde mir gesagt, dass es minimal besser geworden ist, aber erkennbare Fortschritte gibt es wohl noch keine, die ich oder mein Umfeld bemerken können.
Üben Sie hören, oder trainieren Sie das Gehör?
Ich achte darauf, wie ich gewisse Geräusche höre. Das ist wohl mein Training.
Wie kann man das Hören überhaupt trainieren?
Ich versuche, auf Geräusche zu achten und bei Gesprächen versuche ich, die Stimmen zu hören. Das ist für mich das Training.
Ist das anstrengend oder erschöpfend? Wie das Lernen einer Fremdsprache?
Seit das ABI eingeschaltet ist, empfinde ich, dass ich mehr verstehe, dass ich Gesprächen besser folgen kann. Das habe ich schon von mehreren Personen mitbekommen, die das gesagt haben. Es ist anstrengender, wenn man gar nichts hört, aber es braucht nach wie vor viel Energie, etwas hören zu wollen.
Wie häufig trainieren Sie?
Hören muss man jeden Tag. Daher trainiere ich auch jeden Tag.
Werden Sie am 30. Juni, am Tag der Hochzeit, ein „JA“ nicht nur fühlen, sondern auch hören?
Das hoffe ich natürlich, aber spüren oder sehen werde ich es auf jeden Fall. Meine zukünftige Frau verstehe ich eigentlich ziemlich gut.