Chefarztwechsel in der Neuroradiologie am Klinikum Fulda: Feierliche Verabschiedung von Prof. Dr. Erich Hofmann
Ein Pionier der Neuroradiologie geht: Über 19 Jahre hat Prof. Dr. Erich Hofmann die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Klinikum Fulda geleitet. Nun wurde er offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Zahlreiche Gäste und Kollegen nahmen an der feierlichen Verabschiedung im Hörsaal des Klinikums Fulda teil.
Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand des Klinikums Fulda, dankte in seiner Rede dem scheidenden Klinikdirektor Prof. Dr. Hofmann für seine hervorragende medizinische und wissenschaftliche Tätigkeit: „Als Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie haben Sie sich intensiv mit Erkrankungen des Gehirns und Rückenmarks, des Kopfes und der Wirbelsäule befasst. Dabei waren Sie immer vom Gedanken der gedeihlichen kollegialen und interdisziplinären Zusammenarbeit getragen. Eine wesentliche Rolle spielten Sie des im Jahr 2006 gegründeten Kopf- und Schädelbasiszentrum. Menzel weiter: „Sie haben sich und Ihr Fach – die Neuroradiologie – in den vergangenen 19 Jahren aktiv weiterentwickelt und waren tagtäglich für Ihre Patientinnen und Patienten da. Ihre ruhige und beschiedene Art, aber auch Ihr charmanter Dialekt, den Sie sich als Oberpfälzer all die Jahre bewahrt haben, ist untrennbar mit Ihnen verbunden und wird uns allen in guter Erinnerung bleiben“. „Und wenn man wissen möchte, wie hoch Ihr fachliches Ansehen in Deutschland ist, dann darf man Sie nicht selbst fragen. Ihre Kollegen allerdings sprechen mit großer Hochachtung von Ihren Leistungen“. Der in Riedenburg im Altmühltal geborene Prof. Dr. Erich Hofmann studierte Medizin und Informatik an der Universität Erlangen. Im Jahr 1982 folgte die Promotion zum Dr. med.. Anfang 1984 ging Dr. Hofmann an die Kopfklinik der Universität Würzburg, wo er – nach einem zweijährigen Intermezzo an der Uniklinik Freiburg – 1989 zum leitenden Oberarzt ernannt wurde. Nachdem er 1989 Facharzt für Radiologische Diagnostik wurde, folgte 1992 die Teilgebietsbezeichnung „Neuroradiologie“. Dr. Hofmann habilitierte 1994 im Fach Neuroradiologie und wurde 1995 zum Privatdozenten und 2001 zum außerplanmäßigen Professor der Universität Würzburg ernannt. Prof. Hofmann blickt auf mehrere hundert wissenschaftliche Vorträge und Fachveröffentlichungen zurück. Er war Präsident des Berufsverbandes Deutscher Neuroradiologen. Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn war sicherlich die Präsidentschaft der größten neuroradiologischen Fachtagung Europas, von NeuroRAD 2010 in Köln. Er ist aktiv im Vorstand der European Skull Base Society tätig. Zu den Schwerpunkten und Spezialisierungen von Prof. Dr. Hofmann zählen neurovaskuläre Erkrankungen (Erkrankungen an den Kopf-Hals-Gefäßen), die Neuroonkologie (Tumorerkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems) und Erkrankungen der Schädelbasis. Äußeren Ausdruck hat diese Schwerpunktbildung in regelmäßigen Fallkonferenzen, in denen von Vertretern der beteiligten medizinischen Fachrichtungen gemeinsam über die Patienten beraten und eine gemeinsame Vorgehensweise beschlossen wird. Diese Fallkonferenzen sind sogar von der Landesärztekammer Hessen als Fortbildungsveranstaltung anerkannt und zertifiziert. Im Mai 2000 hatte Prof. Dr. Erich Hofmann als Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie im Klinikum Fulda begonnen. Das bis dahin von Prof. Dr. Jean Peter Haas geleitete Institut für Radiologie wurde zum gleichen Zeitpunkt in fünf Bereiche gegliedert, denn die Spezialisierung war so weit voran geschritten, dass die Breite des Fachwissens nicht mehr in einer Klinik abgedeckt werden konnte: 2000 wurde somit das Radiologie-Zentrum als eines der modernsten Zentren in Hessen implementiert. Es vereint seitdem die fünf Spezialkliniken und Institute: Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie (Prof. Dr. Erich Hofmann), Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin (Priv.-Doz. Dr. Andreas Hertel), das Institut für Radioonkologie-Strahlentherapie (Prof. Dr. Hans Jürgen Feldmann) und das Institut für Medizinische Physik (Dipl.-Phys. Dr. Michael Reinert). Im Jahr 2001 wurde das Radiologie-Zentrum mit der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Prof. Dr. Christoph Manke) komplettiert. Im Anschluss an die offizielle Verabschiedung präsentierten die Vertreter des Kopf- und Schädelbasiszentrums (KSBZ) einen spektakulären Patientenfall Hofmanns und überreichten ihm symbolisch eine Urkunde als „lebenslanges Ehrenmitglied des KSBZ“. Festredner Prof. Dr. László Solymosi, kommissarischer Leiter der Neuroradiologie der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn und langjähriger Wegbegleiter Prof. Hofmanns, sprach über die „Erfolgsstory Neuroradiologie“. Als Sprecher der Ärztlichen Direktoren übermittelte Prof. Dr. Konrad Schwager (Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde) Worte der Wertschätzung und des Dankes. Extra aus der Schweiz angereist kam Prof. Dr. Jean-Peter Haas, der von 1970 bis 2000 die Radiologie am Klinikum geleitet hatte. Er dankte Prof. Hofmann für die äußerst erfolgreiche Weiterentwicklung der Neuroradiologie seit seinem Weggang im Jahr 2000. |
In seinen Schlussworten war Prof. Hofmann sichtlich gerührt und wünschte Priv.-Doz. Dr. Kai Kallenberg, der im Herbst dieses Jahres seine Nachfolge als Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie antreten wird, gutes Gelingen. Bis zum Amtsantritt übernimmt Prof. Dr. Christoph Manke die Position des kommissarischen Leiters der Klinik.
Bildunterschrift (v. links): Prof. Dr. Christoph Manke, Prof. Dr. Robert Behr, Prof. Dr. László Solymosi, Prof. Erich Hofmann mit seiner Frau Ursula, Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Prof. Dr. Jean Peter Haas, Prof. Dr. Konrad Schwager, Prov.-Doz. Dr. Andreas Hertel, Prof. Dr. Tobias Neumann-Haefelin