Beckenring- und Acetabulumfrakturen
Brüche des Beckenrings und der Hüftgelenkspfanne sind komplexe Verletzungen, die häufig als Folge eines hochenergetischen Unfalls auftreten. Viele Patienten sind schwerverletzt und haben zusätzlich – teils lebensbedrohliche – Verletzungen in anderen Körperregionen. Aufgrund der komplexen Anatomie, der unmittelbaren Nachbarschaft von Nerven und Gefäßen sowie von inneren Organen handelt es sich bei Beckenring- und Acetabulumfrakturen um Knochenbrüche mit einem besonders hohen Versorgungsanspruch.
Zunehmend werden Beckenringfrakturen auch bei älteren Patienten mit Osteoporose beobachtet. Hier entstehen instabile Knochenbrüche aufgrund des geschwächten Knochens auch ohne schweren Unfall. Tief lumbale Rückenschmerzen sind häufig das erste Symptom, bei fortschreitender Instabilität kann jedoch eine zunehmende und schmerzhafte Gehunfähigkeit bis hin zur vollständigen Rollstuhlpflichtigkeit entstehen.
An der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie besteht seit vielen Jahren ein Schwerpunkt in der Behandlung von Beckenring- und Acetabulumfrakturen. Die Ärzte der Klinik haben eine besondere Expertise in diesem Bereich. Knochenbruchstabilisierungen erfolgen nach neuestem Standard unter Anwendung minimal-invasiver Operationsmethoden wo möglich. Intra-operativ werden moderne bildgebende Verfahren wie das 3D-CT eingesetzt. Bei Folgeproblemen wird in den Spezialsprechstunden (LINK Sprechstunden) eine individuelle Betreuung und gezielte Weiterbehandlung gewährleistet.
Als langjähriges Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen wie der Arbeitsgruppe Becken der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie findet ein intensiver Austausch zu den besten Behandlungsmethoden regelmäßig statt.
Neben dieser langjährigen profunden Erfahrung zeichnen uns folgende Stärken aus:
- Durch die häufige Zuweisung von Beckenring- und Acetabulumfrakturen verfügt die Klinik über viel Erfahrung. Alle gängigen Operations- und Behandlungstechniken werden auf hohem Niveau angeboten.
- Durch eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen, besonders der Radiologie, Anästhesie und Intensivmedizin aber auch der Viszeralchirurgie und Urologie werden in enger interkollegialer Abstimmung Zusatzverletzungen sämtlicher Schweregrade optimal mitbehandelt.
- Durch einen 24-stündigen Bereitschaftsdienst der interventionellen Radiologie verfügt die Klinik als Haus der Maximalversorgung bei stark blutenden Verletzungen des Beckenrings über die besonders schonende und effektive Technik der selektiven arteriellen Angiographie und Embolisation.