Hodentorsion (akute Stieldrehung von Hoden und Nebenhoden)
Die Hodentorsion ist ein akutes Krankheitsbild. Es handelt sich dabei um eine Verdrehung des Hodens um seine eigene Achse. Dadurch kommt es zu einer Drosselung des venösen Abstroms und konsekutiv zur Verhinderung der arteriellen Durchblutung. Es kommt so zu einer hämorrhagischen Infarzierung des Hodenparenchyms, die nach Überschreitung der Ischämietoleranz von 4-6 Stunden zu irreversiblen funktionellen Schäden des Hodens führt bis zum kompletten Absterben des Hodens. Die klinische Symptomatik einer Hodentorsion wird eindrucksvoll erlebt. Der Schmerz strahlt in den Leistenkanal und in den Unterbauch aus und löst häufig eine Reizung des Bauchfells mit begleitender Übelkeit und Erbrechen aus. Lokal entsteht eine Schwellung und Rötung des betroffenen Skrotums und der Hoden kommt höher und quer im Skrotalfach zu liegen. Eine Häufung dieses Krankheitsbildes tritt im Rahmen der Geburt, bei Kleinkindern vor dem zweiten Lebensjahr sowie zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr auf. Häufig geschieht die Verdrehung spontan, ohne erkennbare Ursache (oft auch im Schlaf). Die Diagnosestellung erfolgt durch die körperliche Untersuchung und wird durch die Ultraschalluntersuchung bekräftigt.