Kopf-Hals-Tumore
Die Bezeichnung Kopf-Hals-Tumore fasst verschiedene Krebsarten zusammen, die im Kopf-Halsbereich auftreten. Dazu gehören bösartige Tumore der Mundhöhle (z.B. Lippen, Zunge, Gaumen und Speicheldrüsen), des Rachens, des Kehlkopfes, der Nase und Nasennebenhöhlen, des Halses, der Haut und der Schilddrüse.
Hauptsächlich handelt es sich hierbei um Tumore die von den oberflächlichen Zellen wie z.B. Haut und Schleimhaut ausgehen. Diese werden als Plattenepithelkarzinome bezeichnet. Weitere Tumorarten wie z.B. das Adenokarzinom (Tumore aus drüsenartigem Gewebe) oder Sarkome (Weichteiltumore) kommen im Hals- Nasen- Ohrenbereich seltener vor.
Ursachen und Risikofaktoren:
Verschiedene Risikofaktoren können die Entstehung bösartiger Tumoren im Kopf-Halsbereich begünstigen. Dazu gehören das Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum, virale Infektionen (humanes Papillomvirus, HPV), und verschiedene Schadstoffe (z.B. Asbest, chrom- und nickelhaltige Farben und Lacke, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Tumore der Haut können zusätzlich durch UV- Strahlung begünstigt werden. Eine geringere Rolle spielen schlechte Mundhygiene, sowie ein geschwächtes Immunsystem (zum Beispiel nach Organ- oder Knochenmarktransplantation) und chronische Verletzungen der Schleimhaut. Die Kombination von Alkoholkonsum und Rauchen kann die negative Wirkung und somit das Krebsrisiko um ein Vielfaches erhöhen.
Krebsvorstufen:
Bösartige Tumoren der Schleimhäute entwickeln sich oftmals aus Krebsvorstufen. Typische Krebsvorstufen sind die sogenannten Leukoplakien („Weiße Flecken“), die auf der Schleimhaut entstehen können und typischerweise nicht abwischbar sind. Solche Veränderungen der äußersten Schleimhautschicht sind durch den HNO Arzt im einsehbaren Bereich leicht zu erkennen.
Symptome:
Tumore im Mundbereich verursachen oft Schmerzen, können sich jedoch auch als schmerzfreie Schleimhautveränderungen (z.B. Geschwüre) bemerkbar machen. Tumore im Bereich des Rachens äußern ich hingegen mit Schwellungen und Schluckbeschwerden.
Eine länger als 3 Wochen anhaltende Heiserkeit ist möglicherweise das erste Symptom von Kehlkopfkrebs und sollte insbesondere bei Rauchern dringend abgeklärt werden. Weitere Symptome von Tumoren von Kehlkopf und Schlund sind: Räusperzwang, chronischer Husten, Schluckstörungen, ein Fremdkörpergefühl, Halsschmerzen mit Ausstrahlung in die Ohren sowie Schwellung im Hals mit Atemnot.
Diagnostik:
An erster Stelle steht die genaue Befragung der Beschwerden (Anamnese) mit anschließender körperlicher Untersuchung durch den HNO- Arzt. Alle einsehbaren Bereiche werden dabei mit dem Mikroskop und einem Endoskop untersucht.
Zur Beurteilung der Tumorausdehnung und besonders zur Einschätzung der Operabilität von Tumoren erfolgt die so genannte Panendoskopie. Dabei werden in Vollnarkose der Rachen, der Kehlkopf sowie die oberen Luft- und Speisewege untersucht und Gewebeproben gewonnen.
Zusätzlich Informationen über Tumorlage, Ausdehnung sowie mögliche Fernabsiedlungen in anderen Organen (Metastasen) werden mithilfe der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) gewonnen. In Ausnahmefällen kommt auch die moderne Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zum Einsatz, die es ermöglicht, Tumore und Metastasen durch eine an Zucker gebundene radioaktive Substanz gezielt darzustellen. Die bösartigen Tumore heben sich dabei durch ihre erhöhte Stoffwechselaktivität vom gesunden Gewebe ab.
Alle Informationen zu den Therapiemöglichkeiten und Operationen finden Sie hier.