Nervenkompressionssyndrome
Einige Nerven verlaufen durch natürliche anatomische Engestellen. Kommt es in diesen Engestellen, z.B. durch Verschleiß, Verletzung, Entzündung, Einlagerung von Bindegewebe oder durch äußere Einflüsse (anhaltender Druck) zu einer Einengung, so kann die Funktion des entsprechenden Nerven gestört werden, da dieser in seinem anatomischen Raum nicht mehr ausreichend Platz findet. Typische Beschwerden bei Nervenengpasssyndromen sind Schmerzen, Kribbeln und Missempfindungen im Versorgungsgebiet des Nerven, welche durch Druck oder Zug auf den Nerven ausgelöst oder verstärkt werden können. Bei ausbleibender Behandlung können Taubheitsgefühl und Lähmungen der durch den Nerven versorgten Muskel hinzutreten. Der Verdacht auf ein Nervenkompressionssyndrom ergibt sich bereits durch die Anamnese. Durch elektrische Messung der Nervenleitfähigkeit kann auf einfache und schonende Weise ein Funktionsdefekt des Nerven nachgewiesen werden. Sind bereits Lähmungen aufgetreten, bietet eine elektrische Untersuchung der Muskulatur (EMG) wichtige Zusatzinformationen. Bleibenden Lähmungen können häufig nur durch einen Operation vermieden werden.