Operationen bei bösartigen Tumoren des Genitale
Die Frauenklinik ist Tumorschwerpunkt in Osthessen. Hier werden jährlich etwa 80 Operationen wegen bösartiger Tumore am Genitale vorgenommen.
Die bösartigen Tumore des äußeren und inneren Genitale werden entsprechend dem durch praeoperative Diagnostik festgestellten Tumorstadium individuell therapiert. Neben alleiniger, meist ausgedehnter Operation mit Entfernung der entsprechenden Lymphabflussregionen sind häufig zusätzlich Strahlentherapie und/oder Chemotherapie notwendig. In manchen Fällen ist eine alleinige Strahlen- und/oder Chemotherapie sinnvoll.
Alle Tumorpatienten am Klinikum Fulda werden in der interdisziplinären Tumorkonferenz zusammen mit dem Pathologen und Strahlentherapeuten besprochen und das Therapieregime festgelegt. Mit Ausnahme der Strahlentherapie, die in der modernst eingerichteten Strahlenabteilung des Klinikums durchgeführt wird, erfolgen alle Therapiemaßnahmen in der Frauenklinik, um eine ganzheitliche Betreuung des Tumorpatienten zu ermöglichen. Auch die psychoonkologische Betreuung ist dort etabliert. Zur Qualitätssicherung werden Tumorregister geführt.
Die Vorstufen bösartiger Prozesse am äußeren Genitale können durch Laser (CO2-LaserVaporisation) beseitigt werden. Ein bösartiger Tumor erfordert meist eine relativ radikale Entfernung des äußeren Genitale mit entsprechender Lymphknotenentfernung der Leistenregion. Die Strahlentherapie ist in manchen Fällen Teil des individuellen, am Tumorstadium ausgerichteten Behandlungskonzepts.
Wie am äußeren Genitale so können auch am Gebärmutterhals Vorstufen einer bösartigen Erkrankung durch die Vorsorgeuntersuchung entdeckt und dann durch einen wenig radikalen Eingriff (Laservaporisation, Konisation, Gebärmutterentfernung) beseitigt werden. Die Frühstadien des Gebärmutterhalskrebses sind meist durch eine erweiterte Gebärmutterentfernung (Radikaloperation nach Wertheim-Meigs) heilbar. In einigen Fällen sind Strahlentherapie und neuerdings auch Chemotherapie Bestandteil des stadiengerechten Behandlungskonzepts, vor allem aber bei fortgeschritteneren Stadien.
Der Gebärmutterschleimhautkrebs ist durch Enfernung der Gebärmutter, der Eierstöcke und meist der Lymphknoten im kleinen Becken gut therapierbar. Die Strahlentherapie ist ein wesentlicher Bestandteil im Behandlungskozept, vor allem bei bereits etwas fortgeschrittenen Tumoren. Hier spielt dann auch eine Hormonbehandlung eine Rolle.
Der Eierstockkrebs wird leider sehr häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, d. h. der Tumor hat sich bereits im Bauchraum ausgebreitet. Dann ist eine sehr ausgedehnte Operation mit Entfernung auch anderer Organe und ausgedehnter Lymphknotenregionen notwendig, um möglichst Tumorfreiheit zu erzielen. Dies ist nur durch Kooperation mit anderen Fachdisziplinen, vor allem der Abdominalchirurgie und Urologie, möglich. Die seltenen Frühstadien haben eine sehr gute Heilungschance und werden einer sehr individuellen operativen Therapie unterzogen. Durch die zusätzliche Möglichkeit des intraoperativen Schnellschnitts im Pathologischen Institut des Hauses kann die Frauenklinik die operativen Aufgaben des Tumorschwerpunkts Osthessen erfüllen. Fast immer ist eine Nachbehandlung mittels Chemotherapie erforderlich.