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Neurologie

Patienteninformationen

In der Klinik für Neurologie werden Patienten mit einem breiten Spektrum von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems (Gehirn, Rückenmark, Nerv, Muskel) behandelt. Dabei ist das Nervensystem ein spannendes und dynamisches Netzwerk von Nervenzellen, welches die Funktionen sämtlicher Organe unseres Körpers steuert. Dieses Nervenzellnetzwerk stellt die Basis von Sprache und Bewusstsein dar, ermöglicht die Sinneswahrnehmung und die Kontrolle unserer Körperfunktionen.

Erkrankungen des Nervensystems können sich eigenständig im Gehirn entwickeln, z.B. Epilepsie, Schüttellähmung (M. Parkinson) oder Gedächtnisstörungen (M. Alzheimer) oder durch Erkrankungen der Gefäße oder des Immunsystems verursacht werden (Schlaganfall, Multiple Sklerose). Nicht zuletzt kann das Nervensystem durch Unfall, Trauma, Infektion oder Krebsleiden beeinträchtigt werden.

Drei wesentliche Entwicklungen haben in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Verbesserung von Diagnose und Therapie von Patienten mit neurologischen Erkrankungen beigetragen: Molekulare Neurologie, Bildgebende Verfahren, Intensivneurologie.

  • Mit Hilfe molekularer und neurogenetischer Methoden gelingt es zunehmend, die Ursache neurologischer Erkrankungen auf molekularer Ebene besser zu verstehen und damit gezielte und spezifische Therapien zu entwickeln.
  • Bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronenemissionstomographie (PET) erlauben nicht nur eine genaue Lokalisation der Schädigung, sondern ermöglichen auch Einblicke in Stoffwechselprozesse sowie Dynamik und Prozessierung höherer Hirnfunktionen, die durch Erkrankungen wie Schlaganfall, M. Parkinson oder Gehirntumore gestört werden. Dabei ermöglichen diese bildgebenden Verfahren, ein bildgesteuertes und auf den einzelnen Patienten abgestimmtes therapeutisches Vorgehen durchzuführen.
  • Nicht zuletzt haben die Entwicklungen in der neurologischen Intensivmedizin wesentlich dazu beigetragen, dass bedeutende Fortschritte in der Therapie zahlreicher neurologischer Erkrankungen erzielt wurden.

Die diagnostischen Verfahren der Klinik für Neurologie umfassen das komplette Spektrum der modernen Neurologie. Dazu gehören:

  • Elektroenzephalographie (EEG)
  • Neurographie und Reflexuntersuchungen (NLG, H-Reflex)
  • Evozierte Potentiale (SEP, VEP, FAEP)
  • Elektromyographie (EMG)
  • Doppler- und Duplexsonographie der Halsgefäße (Duplex)
  • Transcranielle Dopplersonographie (TCD)

Mit Hilfe dieser Techniken lassen sich die Aktivität des Gehirns und Rückenmarks (EEG, SEP, MEP, VEP, FAEP), die Funktion der peripheren Nerven (NLG, H-Reflex, F-Wellen) und des Muskels (EMG) sowie Veränderungen der hirnversorgenden Blutgefäße (Duplex, TCD) sicher und ungefährlich untersuchen. Zusammen mit der Klinik für Neuroradiologie und Nuklearmedizin gehören die bildgebenden Verfahren CT, MRT und PET zur klinischen Routinediagnostik.

Therapeutisch kommen alle modernen Behandlungsverfahren der Neurologie zum Einsatz. Dazu gehören die Behandlung von Patienten mit:

  • Schlaganfall (moderne Stroke Unit inkl. lokaler und systemischer Lysetherapie)
  • Epilepsie (moderne Antiepileptika, Evaluation zur Epilepsiechirurgie)
  • Multiplen Sklerose (Strategien der gezielten Immunmodulation)
  • Morbus Parkinson (Kombinationstherapie, Evaluation zur Tiefenhirnstimulation)
  • Gedächtnisstörungen (genaue differentialdiagnostische Einordnung)
  • Gehirntumoren (enge Kooperation mit Neurochirurgie und Strahlentherapie)
  • Kopfschmerz- und anderen Schmerzsyndromen
  • Erkrankungen des Rückenmarks, der peripheren Nerven und der Muskulatur

Jährlich werden in der Klinik für Neurologie

  • stationär mehr als 3000 Patienten
  • im MVZ Neurologie mehr als 2000 Patienten
  • in der neurologischen Notfallambulanz mehr als 3000 Patienten

behandelt. Die häufigsten bei uns in der Klinik für Neurologie behandelten Krankheitsbilder sind in den Leistungszahlen zusammengefasst.

Auf unserer von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifizierten Stroke Unit werden jährlich ca. 1.000 Patienten von einem speziell trainierten Team aus Ärzten, Schwestern und Pflegern behandelt. Die genau abgestimmten Schnittstellen mit den anderen Kliniken (Neuroradiologie, Neurochirurgie, Kardiologie, Gefäßchirurgie) ermöglichen kontinuierlich eine umfassende und gezielte Diagnostik und Therapie, um das von der Mangeldurchblutung gefährdete Gehirngewebe vor dem Untergang zu retten. Die Morbidität und Mortalität der Patienten mit Schlaganfall kann durch das kontinuierliche Monitoring wichtiger physiologischer Parameter, optimale Pflege und den frühen Einsatz von Krankengymnastik, Logopädie und Ergotherapie vermindert werden. Durch eine enge Kooperation mit dem Patienten-Beratungs-Zentrum erfolgt eine rasche Einleitung einer Rehabilitations- oder Anschlussheilbehandlung.

Perspektive
Durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Klinik für Neurologie ist am Klinikum Fulda die Schwerpunktbildung Neurologische Intensivmedizin vorgesehen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kliniken für Neurochirurgie, HNO und Neuroradiologie wurde durch die Gründung eines modernen Kopfzentrums intensiviert. Als erster Schritt wurde, neben der Beteiligung am 2006 gegründeten Schädelbasiszentrum, 2007 das interdisziplinäre Gefäß- und Neuroonkologie-Board gegründet. In regelmäßigen Konferenzen wird schon jetzt das therapeutische Vorgehen bei alle Patienten mit Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße und mit hirneigenen Tumoren interdisziplinär festgelegt.

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