Biliopankreatische Diversion nach Larrad
Die Biliopankreatische Teilung nach Larrad ist eine Modifikation der biliopankreatischen Teilung nach Scopinaro. Diese Modifikation wurde entwickelt, um insbesondere die Gefahr des Eiweißmangels zu vermindern. In der Tat kommt es bei dieser Modifikation zu fast keinen Eiweißmangelzuständen.
Bei dieser Operation wird der Magen subtotal reseziert. Die Verdauungssäfte (biliopankreatisch) werden 50 cm vor dem Dickdarm eingeleitet, jedoch wird die Verdauungssäfte führende Schlinge mit 50 cm ebenfalls kurz gehalten, woraus sich eine lange alimentäre (die Nahrung führende Schlinge) ergibt. Dadurch kommt es im Vergleich zum BPD nach Scopinaro zu einer leichten Abschwächung der malabsorptiven Komponente, da in dieser Schlinge auch ohne die Verdauungssäfte bereits eine gewisse Nährstoffaufnahme stattfindet. Die Technik kann auch als duodenaler Switch mit Erhalt des Pylorus durchgeführt werden.
Mit 50 cm ist ein wesentlich kürzerer Anteil des proximalen Jejunums (das ist der obere Dünndarm) von der Nahrungspassage ausgeschaltet als beim BPD nach Scopinaro oder auch beim BPD mit duodenalem Switch (BPD-DS). Es ist exakt die gleiche Länge wie beim Roux-Y-Magenbypass. Daher ist die Wirkung des BPD nach Larrad auf einen Typ-2 Diabetes vermutlich ähnlich gut wie beim Roux-Y-Magenbypass, aber möglicherweise weniger effektiv als beim BPD nach Scopinaro oder beim BPD-DS. Patienten mit lange bestehendem und mit Insulin behandeltem Diabetes sollte daher vorzugsweise eine der beiden letztgenannten Operationen und nicht die Modifikation nach Larrad empfohlen werden. Allerdings gibt es dazu bislang keine vergleichenden Studien.