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EndoProthetikZenturm

Knieendoprothetik

Wir sind ein Haus der Maximalversorgung und verfügen im Bereich der Knieendoprothetik über ein langjähriges und breites Erfahrungsspektrum. Daher werden aus umliegenden Krankenhäusern regelmäßig Patienten mit Problemen zu uns verlegt. Somit ist über die Jahrzehnte ein Kompetenzzentrum gewachsen.
Um unsere Strukturen und die Qualität objektiv überprüfen zu lassen, sind wir als Endoprothesenzentrum (EPZ) durch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) zertifiziert und verfügen über 3 Hauptoperateure.
Durch die Kooperation mit allen klinischen Abteilungen, dem Labor einschließlich der Blutbank und dem Radiologie-Zentrum entsteht eine kompetente Bündelung aller Ressourcen in einem Haus.

Schlitten Prothesen

Die Schlittenprothese ist die kleinste und minimalinvasivste Versorgungsoption im Bereich der künstlichen Kniegelenke. Ist der Gelenkverschleiß auf den inneren Gelenkspalt begrenzt, wird nur dieser mit einer Prothese versorgt. Die äußeren Anteile des Kniegelenkes bleiben im Original erhalten. Dadurch kann der komplexe Rollgleitmechanismus des Kniegelenkes sehr gut rekonstruiert werden. Voraussetzung für eine gut funktionierende Schlittenprothese sind jedoch ein einwandfrei erhaltenes vorderes und hinteres Kreuzband und gut stabile Seitenbänder. Des Weiteren darf das Streckdefizit im Knie 5 Grad nicht überschreiten und das Bein darf weder eine schwere O-Bein noch eine X-Bein Fehlstellung aufweisen. Im Rahmen der Beratung ist eine entsprechende gründliche Untersuchung und Bildgebung sinnvoll. In der Sprechstunde können wir alle notwendigen Untersuchungen veranlassen.

Oberflächenersatz

Der Oberflächenersatz stellt die am häufigsten implantierte Versorgungsoption am Kniegelenk dar. Es werden nur die verschlissenen Knorpeloberflächen mit einer dünnen Knochenscheibe entfernt, um die Prothese im Knochen zu verankern. Mit dieser Operationstechnik können die meisten Arthrosen des Kniegelenkes behandelt werden. Im Gegensatz zur Schlittenprothese werden die Kreuzbänder bei dieser Versorgung mit ersetzt und ein Streckdefizit kann problemlos ausgeglichen werden. Auch O-Bein und milde X-Bein Fehlstellungen können mit dieser Prothesenvariante korrigiert werden. Voraussetzung für den Oberflächenersatz sind jedoch stabile Seitenbänder.

Komplexe Fälle

Im Rahmen von ausgeprägten Fehlstellungen (insbesondere X-Beine) und bei Wechseloperationen kommen sogenannte (teil-) gekoppelte Knieprothesen zum Einsatz. Diese können große Substanzverluste und instabile Seitenbänder ersetzen.
Um die Kraftübertragung kombiniert mit langer Haltbarkeit der Prothese zu gewährleisten, werden diese Systeme mit Verankerungsschäften (Stems) im Ober- und Unterschenkelknochen verankert. Gegebenenfalls kann die Verankerung noch durch sogenannten Knochenzement (Kunststoff – Polymethylmetacrylat) bei Osteoporose erweitert werden. Hierdurch entsteht eine langstreckige und sichere Verankerung der Prothese, die eine große Kraftübertragung ermöglicht. Es stehen hierfür mehrere modulare Systeme zur Verfügung die auch sehr große Defekte ersetzen und gegebenenfalls mit einem künstlichen Hüftgelenk kombiniert werden können.

Allergien

Die künstlichen Kniegelenke bestehen aus den unterschiedlichsten Materialkombinationen, um ein gutes Gelenkspiel der Gleitpartner zu ermöglichen. In fast allen Knieprothesen sind Stahlkomponenten enthalten. Der Stahl stellt eine Legierung dar, die unter anderem auch Nickel und Chrom enthält. Sollte bei Ihnen eine Allergie gegen diese Metalle vorliegen, sollten titanbeschichtete Implantate erwogen werden. Bitte sprechen Sie uns bezüglich möglicher Allergien in der Sprechstunde an.

Narkoseverfahren und Schmerztherapie

Die Implantation einer Knieprothese kann in Vollnarkose oder „Rückenmarksnarkose“ (Spinalanästhesie) erfolgen. Das für Sie beste Verfahren besprechen wir in enger Zusammenarbeit mit Ihnen und der Klinik für Anästhesie.
Es gibt ein standardisiertes postoperatives Schmerzregime und zusätzlich können durch die Anästhesie kurz vor der Operation 2 Infusionskatheter am Oberschenkel nahe der 2 Hauptnerven des Beines gelegt werden. Hierdurch können für 2-3 Tage nach der Operation Schmerzmittel zur Betäubung des Beines dauerhaft appliziert werden.
Zusätzlich stehen sogenannte „Schmerzpumpen“ zur Verfügung. Es handelt sich um computergesteuerte Infusionssysteme, über die nach der Operation Schmerzmittel über eine Infusionsnadel in das Venensystem appliziert werden können. Über eine Handsteuerung können Sie selbst die Pumpe aktivieren und Wartezeiten auf Schmerzmittel können reduziert werden. Der Computer des Systems überwacht die Infusionsmenge, so dass Überdosierungen ausgeschlossen sind.

Erweitertes Hygiene-Management zur Infektprophylaxe

Die Infektion einer Endoprothese stellt eine schwerwiegende Abweichung einer Operation dar. Die gesetzlich vorgeschriebene Technische Hygiene mit entsprechenden Bautechnischen Maßnahmen im OP und Hygienemaßnahmen im gesamten Aufenthalt haben wir um besondere Schritte erweitert:
Zunächst ermitteln wir in der Vorbesprechung der Operation mögliche erhöhte Risiken durch Vorerkrankungen und Medikamente der Patienten. Zudem werden berufliche Expositionen, die eine erhöhte Infektgefahr mit sich bringen können, ermittelt.
Entsprechend der ermittelten Risiken kann eine standardisierte perioperative Antibiotikaprophylaxe erweitert werden. Außerdem erfolgt eine angepasste lokale Antibiotikaapplikation. Zusätzlich bieten wir allen Patienten eine präoperative Dekontamination der Hautoberfläche und des Nasenraumes an. Hierdurch kann die Gefahr eines Infektes reduziert werden.

Was ist ein zertifiziertes Endoprothesenzentrum (EPZ)?

Es gibt in Deutschland verschiedene Initiativen, die die Versorgungsqualität von künstlichen Hüft- und Knieprothesen messen und letztendlich verbessern möchten. Alle Initiativen haben jedoch bei der Datenerhebung erhebliche Fehlerquellen.
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und die Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik (AE) als Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) haben daher 2009 eine Arbeitsgruppe aus Experten gebildet, um die Kriterien einer qualitativ guten endoprothetischen Versorgung von Patienten zu definieren. Es wurde die EndoCert Initiative ins Leben gerufen, um Kliniken einer objektiven Qualitätsüberprüfung durch Experten unterziehen zu können. Seit 2012 können sich Kliniken als EPZ zertifizieren lassen. Zusätzlich müssen zertifizierte Kliniken am Deutschen Endoprothesenregister (EPRD) teilnehmen und melden ihre Patienten anonymisiert zur Überprüfung der langfristigen (30 Jahre) Behandlungs und Implantate Qualität.
Die Zertifizierung wird jährlich von Experten überprüft und bestätigt. Hierbei wird insbesondere die Prozessqualität in den Kliniken beurteilt. Dies findet durch Einzelfallprüfungen von Akten und Röntgenbildern.

Wesentliche Anforderungen an ein EPZ

• Mindestens 100 Endoprothesen Operationen pro Jahr
• Mindestens 2 Hauptoperateure
• Mindestens 50 Operationen pro Hauptoperateur
• Teilnahme am EPRD
• Einhaltung von definierten Qualitätsstandards (z.B. Operationszeiten und korrekte Winkeleinstellungen in den postoperativen Röntgenbildern)
• Nachweis von regelmäßigen Aus-, Weiter- und Fortbildungen der Mitarbeiter
• Interdisziplinäre Behandlungspfade

Patienteninformationstag

Wir bieten allen Patienten, die einen Operationstermin für eine Endoprothese erhalten haben, eine spezielle Schulung im Vorfeld der Operation an. Es werden detaillierte Informationen zu den Operationen und dem gesamten Behandlungsablauf angeboten. Des Weiteren werden Übungen mit der Krankengymnastik an Gehstützen durchgeführt. Der Sozialdienst bespricht mit Ihnen bereits frühzeitig die Planung der Rehabilitation und fragt nach Ihrer Wunschklinik. Eine Einladung und nähere Informationen erhalten Sie in unserer Sprechstunde.

Behandlungsdauer

Die Implantation einer Knieprothese ist ein technisch komplexer Eingriff und erfordert in der Nachbehandlung eine intensive Krankengymnastik. Es ist mit einer Gesamt-Rekonvaleszenz von 3-6 Monaten zu rechnen.

Bleiben Sie mit uns in Kontakt - Ihre Fragen und Anregungen sind uns wichtig!

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