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Schädelbasiszentrum

Schädelbasiszentrum Klinikum Fulda

Im Oktober 2006 haben sich mehrere Kliniken und Institute am Klinikum Fulda zu diesem Zentrum zusammengeschlossen.

Die Schädelbasis und ihre Erkrankungen bewegen sich in einem Grenzgebiet zwischen Neurochirurgie, HNO-Heilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Augenheilkunde. Die Behandlung von Erkrankungen und insbesondere Tumoren kann nur in enger Zusammenarbeit der benachbarten Fachgebiete unter Einbeziehung der für die Bildgebung wichtigen Neuroradiologie gelingen.

Mit seiner Gründung war es das erste Schädelbasiszentrum außerhalb einer Universität.

Als Beispiele für die interdisziplinäre operative Behandlung seien genannt die Hypophysenchirurgie an der vorderen Schädelbasis und die gemeinsame Operation von Neurochirurgen und HNO-Chirurgen in der Behandlung von Akustikusneurinomen an der seitlichen Schädelbasis. Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Seite Leistungen und Schwerpunkte und auf den Seiten der einzelnen Fachdisziplinen.

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Leistungen und Schwerpunkte

Entsprechend dem Aufgabenspektrum eines SBZ liegt der Tätigkeitsschwerpunkt vorwiegend auf der interdisziplinären Versorgung von Krankheitsprozessen, die die Schädelbasis mit einbeziehen oder operative Zugänge zur Schädelbasis erfordern. Am SBZ kann das gesamte Spektrum dieser Erkrankungen sowohl diagnostisch als auch operativ und in Form adjuvanter Therapien versorgt werden. Es handelt sich dabei u. a. um:

  • Verletzungen mit Schädelbasisdefekten mit und ohne Liquoraustritt, aber auch um spontane Liquorfisteln, z. B. bei Fehlbildungen (Kraniozelen)
  • Gefäßassoziierte Erkrankungen, wie basisnahe Aneurysmen und AV-Fisteln
  • Benigne Tumoren, wie z. B. Meningeome der Schädelbasis
  • Akustikusneurinome, insbesondere auch Neurofibromatose-Typ-2 Patienten mit der Möglichkeit der Implantation auditorischer Hirnstammsonden und anderer hörrehabilitativer Eingriffe wie z. B. BAHA
  • Hypophysenadenome: mikrochirurgische und endoskopische Operationstechniken
  • Glomus jugulare Tumoren
  • Maligne Tumoren wie z. B. Karzinommetastasen, adenoidzystische Karzinome
  • Knochenassoziierte Prozesse und Tumoren wie:
    • Chordome und Chondrome
    • Fibröse Dysplasie
  • Erkrankungen der Nasennebenhöhlen
  • Chronische entzündliche Prozesse
  • Angiofibrome
  • Erkrankungen des Ohres, Mittelohres (Gehörgangs- und Mittelohrkarzinome)
  • Hörrehabilitation mit implantierbaren Hörgeräten
  • Entzündliche Erkrankungen
    • Otogene Abszesse, Hirnabszesse
  • Erkrankungen des kraniozervikalen Überganges wie:
    • Tumordestruktion
    • Rheumatische Instabilitäten
    • Fehlbildungen (basiläre Impression etc.)

Technische Ausrüstung

Um dieses breite Spektrum sach- und fachgerecht abdecken zu können, bedarf es einer umfangreichen apparativen Ausstattung.

Dies beginnt bereits bei der Diagnostik, wo Prof. Hofmann auf moderne Schnittbildverfahren wie CT und MRT zurückgreifen kann. Aber auch die Angiographie ist von Bedeutung, sowohl diagnostisch als auch im Rahmen präoperativer Embolisationen oder Hirndurchblutungstestungen mit dem Ballon-Okklusionstest, z. B. wenn die A. carotis intraoperativ verschlossen werden muss, weil sie vom Tumor umwachsen ist. Zunehmend spielen auch präoperative Stentimplantationen eine Rolle.

Während der Operation wird häufig die Neuronavigation eingesetzt. Diese ist wichtig für die Zugangsplanung und für die Verbesserung der operativen Präzision. Von sehr großer Bedeutung ist das intraoperative Neuromonitoring. Dabei werden die unterschiedlichsten Hirnnervenfunktionen elektrophysiologisch überwacht, was besonders in der Akustikusneurinomchirurgie für den N. facialis und N. statoacusticus von entscheidender Bedeutung ist.

Leistungsfähige OP-Mikroskope und der intraoperative Ultraschall sind selbstverständlich. Um Tumoren zu zerkleinern und zu entfernen, stehen verschiedene Techniken wie der Shaver und der Ultraschall- Dissektor zur Verfügung. Nicht zu vergessen sind leistungsfähige Koagulationsgeräte zur mikrochirurgischen Blutstillung. Hier steht als neueste Entwicklung ein auf Molekularresonanzbasis arbeitendes Gerät bereit, das keine Hitzeentwicklung mehr aufweist und somit sehr gewebeschonend arbeitet, was in der Nähe von Hirnnerven und Hirnstamm extrem wichtig ist.

Unverzichtbar in diesem Spektrum intraoperativer Verfahren ist die Schnellschnittdiagnostik. Falls es im Rahmen der präoperativen interdisziplinären Planung für erforderlich erachtet wird, garantiert Prof. Arps eine kontinuierliche histopathologische Unterstützung während der gesamten Tumoroperation, auch wenn sich diese unter Umständen bis in die Abendstunden erstreckt. Dies ist wichtig, um sicher tumorfreie Ränder zu identifizieren.

Postoperativ und nach histologischer Diagnosestellung wird dann in der gemeinsamen Schädelbasiskonferenz das weitere Vorgehen besprochen und z. B. über Strahlentherapie oder Chemotherapie sofern erforderlich entschieden. Hierfür stehen im Institut für Radioonkologie moderne Planungs- und Bestrahlungsverfahren zur Verfügung, die eine zielsichere Radiatio von Tumoren und Tumorresten ermöglichen. Schließlich bietet die Tumorklinik alle Möglichkeiten der Chemotherapie.

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