Überregionales Traumazentrum
Das TraumaNetzwerk Osthessen wurde 2009 durch Prof. Dr. med. Martin H. Hessmann gegründet und ist seit 2010 durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. In diesem Traumanetzwerk, welches eine enge strukturierte Kooperation zwischen den Kliniken in der Region in der Trauma- und Polytraumaversorgung beinhaltet, ist das Klinikum Fulda als überregionales Traumazentrum zertifiziert. Damit ist die Klinik zur Versorgung von Schwerverletzten Pateinten jeden Lebensalters und jeder Verletzungsart und –Schwere zugelassen. Bei Arbeitsunfällen besteht eine BG-liche Zulassung zur Schwerstverletztenversorgung (SAV-Klink).
Überregionale Traumazentren sind als oberste Stufe in der Traumaversorgung besondere Einrichtungen zur interdisziplinären Behandlung aller Schwer- und Schwerstverletzten. Im Verbund mit den regionalen Traumazentren und Einrichtungen der Basisversorgung besteht die Verpflichtung der Mit- und Weiterbehandlung sowie zur Sekundäraufnahme von Schwerverletzten aus anderen Kliniken. Darüber hinaus erfolgt eine strukturierte Zusammenarbeit mit den Leitstellen und dem Rettungsdienst.
Im unserer Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie muss rund um die Uhr und kontinuierlich eine umfangreiche personelle und apparative Ausstattung vorgehalten werden, die geeignet ist, alle Arten von Verletzungen auf höchstem Niveau sowohl als Notfall als auch im weiteren Verlauf definitiv versorgen zu können.
Als Klinik für Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) der Berufsgenossenschaften behandeln wir die ganze Bandbreite der Arbeitsunfälle vom Verletzungsartenverfahren bis zum Rehamanagement. Mit besonders qualifizierten Rehabilitationseinrichtungen bestehen Kooperationsvereinbarungen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass nach der akutstationären Behandlung eine optimale Rehabilitation erfolgt, sodass ein so gut wie mögliches funktionelles Ergebnis erreicht wird.
Die räumliche und apparative Ausstattung beinhaltet u. a. einen speziellen Schockraum, in der modernste Medizintechnik inklusive CT für Diagnostik und Erstversorgung der Unfallverletzten zur Verfügung steht. Ein interdisziplinäres Schockraum-Team erhält innerhalb von Minuten einen detaillierten Überblick über das Verletzungsmuster mittels Röntgen, Ultraschall, Computertomographie und Labordiagnostik. Erste Behandlungsschritte für die Notfallversorgung werden zur Stabilisierung der Unfallverletzten bereits im Schockraum durchgeführt. Das weitere Therapiekonzept wird in Abhängigkeit des Verletzungsmusters durch das Schockraum-Team erstellt. Je nach Verletzungsmuster werden die erforderlichen Spezialisten aus den Fachgebieten hinzugezogen und/oder es wird eine Notfalloperation durch die jeweilige Fachabteilung durchgeführt.
Für beste Ergebnisqualität wird das Traumateam regelmäßig anhand von speziellen Weiterbildungen, u. a. nach ATLS (Advanced Trauma Life Support) oder ETC (European Trauma Course), geschult. Es erfolgen regelmäßige interdisziplinäre Trauma-Konferenzen für die Mitarbeiter.
Die Behandlungsdaten der schwerverletzten Patienten werden anonymisiert im nationalen Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie eingegeben und auf jährlicher Basis im benchmark ausgewertet (Traumaregister der DGU). Auf diese Weise wird die Qualität in der Traumaversorgung kontinuierlich und von der Klinik unabhängig von einer externen Qualitätsprüfungsstelle analysiert. Durch die Zertifizierung mit regelmäßiger Prüfung durch eine externe Organisation ist sichergestellt, dass die hohen Qualitätsanforderungen an das überregionale Traumazentrum erfüllt sind.