„Er breitet seine Schwingen aus über dir.
Unter seinen Flügeln findest du Zuflucht.“
– Ps 91,4 –

Wenn ich in diesen Sommertagen an die zarten Schmetterlinge auf den Wiesen der Stadt denke, zaubern sie mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Sie strahlen eine wundervolle Leichtigkeit aus, die ich zu gerne einpacken und mitnehmen würde. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre, ihre wunderschönen Flügel zu haben und damit durch die Luft schweben zu können. Die Sonne würde auf meinen Flügeln tanzen und ich würde den Alltag einen Moment zur Seite legen. Doch wohin würde ich fliegen, wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet und Unwetter aufzieht? Es wäre Zeit für einen ruhigen und geschützten Ort.
Psalm 91 zeigt uns einen Ort der vollkommenen Ruhe und Geborgenheit: der Platz unter Gottes Flügeln. Ich finde dieses Bild wunderschön. Dort, wo meine zarten Flügel dem rauen Wind nicht allein standhalten können, sind es Gottes starke Flügel, die mich schützend umgeben. In seiner Nähe darf ich sein, wie ich bin, zur Ruhe kommen und durchatmen. Gottes Liebe hält mich warm und trägt mich, bis die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgeht und ich mit neuer Kraft meine Flügel ausbreiten kann.
Auch wenn ich keine Flügel habe und es viele verschiedene Bilder für Gott gibt, bleibt die Zusage Gottes hinter diesen Bildern dennoch bestehen. Seine Liebe hält uns zu jeder Zeit einen Platz bei ihm frei.

Ihre Klinikseelsorge

 

Gebet:

Guter Gott,

Hier bin ich.
Du schenkst mir einen
sicheren Platz unter deinen Flügeln.
Wie schön und stark müssen sie sein,
dass du mein ganzes Leben mit ihnen umarmen kannst.
Bitte halte mich auch jetzt.

Amen.

(Elena Otto)