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Prof. Dr. med. Henrik Kessler als Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in sein Amt eingeführt

Aktuelles
06.10.2022
Einführung Von Prof. Dr. Kessler DSC 1968

Prof. Dr. med. Henrik Kessler wurde am 05.10.2022 offiziell in sein Amt eingeführt: Anfang August hat er die Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie übernommen.

„Wir freuen uns, dass sich Prof. Kessler für das Klinikum Fulda entschieden hat. Mit ihm gewinnen wir einen hervorragenden Experten auf dem Gebiet der Psychosomatik – sowohl klinisch als auch wissenschaftlich“, so die einleitenden Worte von Vorstandssprecher Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, der Kessler auch im Namen seines Vorstandskollegen Burkhard Bingel im Hörsaal des Klinikums Fulda in sein neues Amt einführte. Prof. Kessler tritt die Nachfolge von Dr. Anna-Maria Budczies an, die die Klinik gegründet und rund 14 Jahre erfolgreich geleitet hat.

Die Psychosomatik sei das Fach, das sich besonders mit den Wechselwirkungen zwischen Körper und Geist, dem Einfluss der Psyche auf Gesundheit und Krankheit befasst, so Menzel. Bei der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen spiele daher insbesondere die Zusammenarbeit vieler medizinischer Fachdisziplinen eine herausragende Rolle: „Dafür haben wir im Klinikum Fulda die allerbesten Voraussetzungen. Mit 25 Kliniken und Instituten bieten wir als das Krankenhaus der Maximalversorgung in Osthessen ideale Bedingungen für eine interdisziplinäre Kooperation zum Wohle der Patientinnen und Patienten.“

Im Rahmen der offiziellen Amtseinführung des neuen Direktors ging Menzel auf den Lebenslauf von Prof. Dr. Kessler näher ein: Prof. Dr. Henrik Kessler ist in Schorndorf geboren und nahm 1996 das Studium der Humanmedizin an der Universität Ulm auf, das er 2003 abschloss. Seine Promotion mit dem Titel „Entwicklung und Reliabilitätsstudie des FEEL-Tests“ wurde 2002 mit „summa cum laude“ bewertet. Zusätzlich absolvierte er ein Studium der Philosophie am Humboldt-Studienzentrum, das er 1999 abschloss. Von 1997 bis 2003 war er Stipendiat der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“. Er begann seine ärztliche Tätigkeit im Jahr 2003 an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm. Zusätzlich engagierte er sich für sein Fach in Forschung und Lehre. Von Januar 2007 bis August 2008 war er als „Fellow“ wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „Kognitive Neurowissenschaft“ des Hanse-Wissenschaftskollegs und befasste sich dabei mit dem Thema „Neuroimaging“. Im Jahr 2008 wechselte Prof. Kessler an die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bonn. Er habilitierte im Jahr 2010 im Fach „Medizinische Psychologie“ und erwarb die Facharztbezeichnung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Von September 2009 bis Juli 2013 fungierte er als stellvertretender Direktor der Abteilung für Medizinische Psychologie der Universität Bonn und als Funktionsoberarzt der dortigen Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Ernennung zum Oberarzt an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum erfolgte im Jahr 2013. Im September 2016 wurde er zum Außerplanmäßigen Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ernannt. Prof. Kessler ist „Systemischer Traumatherapeut“ und verfügt über die Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie“.

„Die Vita lässt an der hohen Expertise von Prof. Kessler keinen Zweifel. Nicht nur der Vorstand, sondern auch der Aufsichtsrat und das Kollegium der ärztlichen Direktorinnen und Direktoren waren davon tief beeindruckt“, freute sich Dr. Menzel.

Den Festvortrag zu dem Thema „Psychosomatik und die Kunst des Holzhackens“ hielt Prof. Dr. Harald C. Traue, emeritierter Professor für Medizinische Psychologie der Universität Ulm, der nicht nur Kesslers Doktorvater war, sondern auch seine Habilitation begleitet hat. Er beschrieb Henrik Kessler als einen „wachen Geist“ der über das „dritte Ohr“ verfügt, dieser besonderen Fähigkeit genau zuzuhören. Es sei diese besondere Begabung des Psychosomatikers, auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen und menschlichen Erfahrung auf mehreren Kanälen zu erfassen was andere Menschen über Hör- und Sichtbares hinaus fühlen und denken. „Wie andere große Therapeuten vor ihm kann er Stimmen aus deren Inneren wahrnehmen, die vom Getöse bewusster Gedanken oftmals überlagert oder verborgen sind. Es ist die Fähigkeit der gefühls- und wissensbasierten Wahrnehmung. Darüber hinaus ist er ein klarer Lehrer psychosomatischen Denkens. Die Studierenden auf dem Campus werden ihn als kritischen Denker und als begabten Hochschullehrer kennenlernen“, so Prof. Traue. „Henrik Kesser war in seiner Ulmer Zeit immer ein wichtiger Gesprächspartner, dazu ein guter Freund und geistreicher Kollege. Er war immer vorsichtig und nachdenklich in seinen Behauptungen und mutig, in dem was er in der wissenschaftlichen Arbeit ideenreich vorschlug und in der Forschungspraxis machte. Ich habe mit ihm viele Jahre gerne und erfolgreich gearbeitet.“

Auch Prof. Dr. Konrad Schwager hieß den neuen Chefarzt herzlich willkommen: „Als Ärztlicher Direktor und Sprecher der ärztlichen Direktoreninnen und Direktoren freue ich mich sehr, Herrn Prof. Kessler im Kollegenkreis begrüßen zu können. Die psychosomatische Medizin ist für uns alle unerlässlich um den ganzheitlichen Blick auf den kranken Menschen nicht zu verlieren.“

In seinen Schlussworten bedankte sich Prof. Kessler bei allen „für die freundliche Aufnahme in Fulda und den durchweg guten Eindruck in den ersten Wochen“. Prof. Kessler weiter: „Die Psychosomatik ist ein einzigartiges Querschnittsfach, das gerade am Klinikum Fulda mit seinen vielen Kliniken sehr gut platziert ist. Durch die Kooperation der einzelnen Kliniken und der Vernetzung mit dem niedergelassenen Bereich besteht für uns die Möglichkeit, Menschen mit psychosomatischen Störungen oder psychischen Problem bei primär somatischen Erkrankungen dort abzuholen, wo sie sind.“

Bildunterschrift (v. links): Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Prof. Dr. Henrik Kessler mit Ehefrau Margit Lichtschlag, Prof. Dr. Harald Traue mit Ehefrau Elke Traue, Prof. Dr. Konrad Schwager

Fotonachweis: Mayleen Zentgraf

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