Durchblutungsstörungen des Auges
Akute Durchblutungsstörungen der Augen werden im meist Rahmen eines stationären Kurzaufenthaltes interdisziplinär behandelt und therapiert.
Neben der minimalinvasiven operativen intravitrealen (Eingabe in den Glaskörper) Medikamenteneingabe (IVOM) zur Abschwellung der Netzhaut können durch eine durchblutungsfördernde Infusionstherapie die rheologischen Eigenschaften (Fließeigenschaften) des Blutes positiv beeinflusst und die Prognose des Auges verbessert werden.
Zusätzlich wird eine interdisziplinäre Ursachenforschung mit echographischen Untersuchungen der Organe, Blutentnahmen und Langzeit- Blutdruck und EKG-Messungen zur Ursachenabklärung durchgeführt.
Zentralarterienverschluss
Der Verschluss der zentralen Netzhautarterie ist durch einen plötzlichen schmerzlosen Sehverlust auf einem Auge gekennzeichnet. Er tritt auf, wenn es zu einer Blockade der zentralen Netzhautarterie kommt, die eine Ischämie und einen Infarkt der Netzhaut verursacht.
Die Häufigkeit liegt bei 1-10/100.000 mit einem Durchschnittsalter von 60-65 Jahren. Über 90 Prozent der Fälle treten bei den über 40-Jährigen auf. Männer haben mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Netzhautarterienverschlusses als Frauen.
Es liegen häufig dieselben Risikofaktoren vor, die häufig mit Schlaganfällen in Verbindung gebracht werden: Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel sowie Verengung der Halsschlagader und Tabakkonsum. Viele Mediziner sehen einen Verschluss der zentralen Netzhautarterie als Unterform eines Schlaganfalls an. Neuere Studien haben gezeigt, dass akute Hirninfarkte häufig mit einem Zentralarterienverschluss einhergehen und eine erhöhte Häufigkeit von Schlaganfall und akutem Myokardinfarkt im Monat nach einem Zentralarterienverschluss auftritt.
Ursachen
Obwohl es viele Ursachen für den Zentralarterienverschluss gibt, gilt die Karotisarterienstenose als die häufigste Ursache und ist in bis zu 70 Prozent der Fälle vorhanden.
Eine weitere häufige Ätiologie ist die kardioembolische Erkrankung, die bei unter 40-Jährigen und bei Personen mit einer Vorgeschichte von Vorhofflimmern oder Herzklappenerkrankungen wahrscheinlicher ist. Riesenzellarteriitis, Vaskulitis, Sichelzell-, Karotisarteriendissektion, hyperkoagulierbare Zustände (systemischer Lupus erythematodes, Antiphospholipid-Syndrom, hämatologische Krebserkrankungen) und iatrogene Ursachen (Injektionen, zerebrales Angiogramm, Karotisendarterektomie) sind weniger häufige Ursachen für einen Zentralarterienverschluss.
Diagnostik und Therapie
Der akute schmerzlose Sehkraftverlust ist ein Notfall, der zu einer sofortigen augenärztlichen Vorstellung führen muss. Bis zu vier Stunden nach dem Ereignis kann eine Infusionstherapie zur Auflösung eines Blutgerinnsels erfolgreich sein. Schnelles Handeln ist wichtig. Rufen Sie einen Krankenwagen, der gegebenenfalls die Notaufnahme im Krankenhaus kontaktiert.
Eine vollständige Untersuchung auf Schlaganfall- und kardiovaskuläre Ereignisse ist entweder in der Notaufnahme oder während der stationären Aufnahme erforderlich, da eine hohe Korrelation mit einem zusätzlichen Schlaganfall oder Myokardinfarkt in der Zeit unmittelbar nach Beginn eines Zentralartierienverschlusses besteht.
In unserem eigens dafür eingerichteten Ophthalmovaskulärem Zentrum werden Sie bestmöglich versorgt.
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Was sind Symptome eines Zentralvenenverschlusses?
Das häufigste Symptom ist ein Sehverlust oder verschwommenes Sehen auf einem Auge oder auf einem Teil davon. Es kann plötzlich auftreten oder sich über mehrere Stunden oder Tage verschlimmern. Manchmal kann die gesamte Sehkraft plötzlich verloren gehen.
Sie können sogenannte Floater bemerken. Dies sind dunkle Flecken, Linien oder Schnörkel in Ihrem Sehvermögen. Dies sind Schatten von winzigen Blutklumpen, die aus den Netzhautgefäßen in den Glaskörper austreten.
In einigen schwereren Fällen können Sie im betroffenen Auge Schmerzen und Druck verspüren.
Welche Risikofaktoren gibt es?
Ein Zentralvenenverschluss tritt gewöhnlich bei Menschen auf, die 50 Jahre und älter sind.
Hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, erhöhter Augendruck (Glaukom), Arteriosklerose und Rauchen erhöhen das Risiko für einen Zentralvenenverschluss.
Um das Risiko für einen Zentralvenenverschluss zu senken, sollten Sie sich regelmäßig bewegen, das Idealgewicht anstreben, sich fettarm ernähren und nicht rauchen.
Diagnostik
Bei der augenärztlichen Untersuchung werden Ihre Pupillen mit Augentropfen erweitert (dilatiert) und Ihre Netzhaut überprüft.
Häufig wird eine sogenannte Fluorescein-Angiographie durchgeführt. Gelber Farbstoff (Fluorescein genannt) wird in eine Armvene injiziert. Der Farbstoff wandert durch Ihre Blutgefäße. Eine spezielle Kamera macht Fotos von Ihrer Netzhaut, während der Farbstoff durch die Gefäße wandert. Dieser Test zeigt, ob die Netzhautvene blockiert ist und wie stark das Ausmaß ist.
Meist handelt es sich um eine generalisierte Gefäßerkrankung, die mit arteriosklerotischen Risiken, vermehrten Schlaganfällen und erhöhter Sterblichkeit einhergehen kann.
Eine Blutentnahme gibt Hinweise auf mögliche Ursachen für ein Gerinnungsproblem. Bei Patienten unter 40 Jahren werden zusätzliche Spezialuntersuchungen des Blutes durchgeführt, da hier eine angeborene Gerinnungsstörung ursächlich sein kann und erstmals in Erscheinung tritt.
Ein Langzeit-EKG und eine Langzeit-Blutdruckmessung geben Hinweise auf Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit einem Zentralvenenverschluß stehen. Mit Ultraschalluntersuchungen werden die Hals- und Kopfgefäße gründlich auf mögliche Verengungen getestet.
Eine optische Kohärenztomographie (OCT) kann anzeigen, ob bereits eine Flüssigkeitsansammlung in der Stelle des schärfsten Sehens eingetreten ist. In diesem Falle wird noch während des stationären Aufenthaltes eine abschwellende Substanz (anti-VEGF) in den Augapfel gebracht.
Therapie
Das Hauptziel der Behandlung ist es, Ihre Sehkraft stabil zu halten. In einigen Fällen kann aber auch eine signifikante Sehstärkenverbesserung erzielt werden. Dies geschieht in der Regel durch die Abdichtung von undichten Blutgefäßen in der Netzhaut. Dadurch wird eine weitere Schwellung der Makula verhindert.
Dies kann durch die bereits erwähnten medikamentösen Injektionen in das Auge, den so genannten „Anti-VEGF-Injektionen“, behandeln werden. Das Medikament kann dazu beitragen, die Schwellung der Makula zu reduzieren. Manchmal können Steroidmedikamente in das Auge gespritzt werden, um die Schwellung zu behandeln.
Wenn der Verschluss sehr schwerwiegend ist, muss gelegentlich eine Laseroperation durchgeführt werden. Dies wird panretinale Photokoagulation genannt. Ein Laser wird eingesetzt, um winzige Verbrennungen an Bereichen der Netzhautunterlage vorzunehmen. Dadurch wird das Risiko von weiteren Blutungen und Augendruckanstiegen verhindert.
Während des stationären Aufenthaltes werden in der Regel durchblutungsfördernde Infusionen gegeben. In manchen Fällen wird auch ein Aderlass durchgeführt. Durch spezielle Augentropfen wird der Augendruck ferner niedrig gehalten, damit sich die Gesamtdurchblutung der Netzhaut verbessert.
Nach der Behandlung dauert es in der Regel einige Monate, bis Sie eine Verbesserung Ihrer Sehkraft feststellen. Die meisten Menschen sehen zwar eine gewisse Verbesserung ihrer Sehkraft, aber bei einigen Menschen wird es keine Verbesserung geben. Ziel ist dann die Stabilisierung Ihres Sehvermögens.
Die Augenklinik des Klinikums Fulda hat sich auf die Behandlung von Durchblutungsstörungen des Auges spezialisiert. Zu diesem Zweck haben wir ein Ophthalmovaskuläres Zentrum gegründet, um Sie optimal behandeln zu können.