Uhrzeit: 17:00 Uhr
Ort: Campus Seminarraum 1
2. Fuldaer Anästhesie Kolloquium
Die Altersstruktur in Deutschland hat sich in den letzten 70 Jahren deutlich verändert. Der Anteil der Bevölkerung > 65 Jahre hat sich von 10% seit 1950 auf 22% 2021 erhöht. Aktuell werden in Deutschland ca. 43% der Operationen an Patienten > 65 Jahren durchgeführt. Mit steigendem Lebensalter erhöht sich dabei auch die Prävalenz von chronischen Erkrankungen bzw. Multimorbidität assoziiert mit perioperativen Komplikationen wie z.B. dem Delir.
Delir ist jedoch keine Erkrankung ausschließlich des alten Patienten. Das postoperative Delir hat eine multifaktorielle Genese und kann bei Patienten jeden Alters in bis zu 50% bei stationären Patienten auftreten. Es ist mit einer erhöhten Mortalität und Morbidität verbunden, was zu einer deutlichen Mehrbelastung des Gesundheitssystems führt. Aus diesem Grund ist es wichtig, während des operativen Eingriffs neben einer patientenzentrieten Narkose bzw. Sedierung möglichst alle supportive Maßnahmen zur Verhinderung eines Delirs auszuschöpfen.
Frau Priv.-Doz. Dr. Müller wird in ihrem Vortrag dieses Thema, auch in Zusammenhang mit dem Begriff „Frailty“ (Gebrechlichkeit), erläutern.
Frau Böhm wird dann in ihrem Vortrag die Bedeutung einer adäquaten Wärmetherapie für die Homöostase unserer Patienten herausstellen.
Im dritten Vortrag informiert Herr Dr. Opitz über aktuelle Aspekte hinsichtlich der Gabe von Blutprodukten und warum es sinnvoll ist eine Notfall- und Massivtransfusion anhand eines Protokolls für einen ressourcenoptimierten, komplikationsarmen Krankheits-verlauf durchzuführen.